Viktoria Battran übernahm in Pfaffing vor genau einem Jahr - Sie ist eine der jüngsten Inhaberinnen einer Apotheke in Deutschland

Die Apotheken spielen während der Corona-Pandemie eine ganz besondere Rolle – sie stehen im Fokus wie nie. Genau, als Corona mit der ersten Welle da war, da wagte sie vor einem Jahr den großen Schritt in ihre Zukunft: Viktoria Battran (Foto) – sie hieß da noch Viktoria Feckl – übernahm im Alter von nur 25 Jahren im Mai 2020 die traditionsreiche Glocken-Apotheke im Pfaffinger Ortszentrum an der Hauptstraße. Inklusive des Nacht- und Notdienstes alle neun Tage. Viktoria Battran (Foto) ist eine der jüngsten Inhaberinnen einer Apotheke in ganz Bayern und wohl auch Deutschlands. Unser Porträt …

Aufgewachsen ist die Vicky, wie sie von ihren Freunden gerne genannt wird, auf dem Rial-Hof in Oed bei Pfaffing. Als Älteste von vier Geschwistern auf einem landwirtschaftlichen Hof wusste sie früh, was Selbständigkeit bedeutet.
Schon in der 9. Klasse des Gymnasiums in Gars stand für sie fest: Ich möchte einmal eine Apothekerin werden. Das war nach ihrem ersten und einzigen Praktikum bei der damaligen Pfaffinger Apothekerin – und ihrer heutigen Vorgängerin – Astrid von Grotthuss.
Auf die Frage ihres Papas nach einem Plan B – da hatte sie keine Antwort. So begann Viktoria direkt nach dem Abi mit einem Pharmazie-Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Schnell war in der Landeshauptstadt klar, dass ihr Weg wieder nach Pfaffing – zurück in die Heimat – führen wird:
Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums und einer kurzen Festanstellung bei Frau von Grotthuss folgte die Übernahme der Glocken-Apotheke im Frühling vergangenen Jahres.
Das Traumziel erreicht! Mitten in der Corona-Pandemie.
Und Viktoria Battran ahnte es schon: Als eine klassische Apothekerin wird sie genau jetzt mehr denn je gebraucht werden. Da sein – für ihre Kunden, sie kennenlernen und intensiv beraten und betreuen.
Genau auf diesen Service setzt Viktoria – mit der vom Kunden so geschätzten Arzneimittel-Sicherheit vor Ort im Rücken. Und mit noch etwas: Mit dem starken Rückhalt eines gut bewährten Teams der Glocken-Apotheke und der großen Unterstützung ihrer Familie sowie ihres Ehemannes Jakob Battran.

Unser Foto zeigt von links die Leiterin Viktoria Battran mit ihrem Team der Pfaffinger Glocken-Apotheke – Dorothea Hüppe, Giovanni Capecchiacci, Sylvia Balanda und Resi Lunghammer. Nicht auf dem Bild Astrid von Grotthuss und Tonia Gualano.

Foto: Felix Bittner

Ja, natürlich – es hätte vor einem Jahr wahrlich einen besseren Zeitpunkt geben können für den erträumten Berufsstart einer jungen Frau – einen unbeschwerteren – eben ohne eine Pandemie, aber mit einer schönen Einweihungsfeier, auf die man sich gefreut hätte.

Ein Berg an Herausforderungen

Aber der Berg an Herausforderungen, der war von Beginn an riesengroß. Daran musste sich die heute 26-Jährige schnell gewöhnen, dass genau das in einer noch nie dagewesenen Pandemie zum Alltag werden wird.
Nicht nur, dass ständig spürbar wird, dass in der Gesellschaft die Meinungen auseinandergehen, ob die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie angemessen seien oder nicht. Viktoria Battran sagt: „Da ist es oft eine Gratwanderung. Im Wechsel von fünf Minuten spricht man mit jemandem, der alles völlig übertrieben findet und dann mit jemandem, der extrem besorgt ist und Ängste hat.“
Aber auch andere Beispiele gibt es viele – so wie die zeitnahe Beschaffung und Ausgabe der dann plötzlich ja vorgeschriebenen FFP2-Masken in kürzester Zeit – das hat der jungen Apotheken-Leiterin schon ein paar schlaflose Nächte bereitet.
Aber ihre Maxime lautet „gejammert wird nicht“ – sondern die Ärmel werden hochgekrempelt:
Oberste Priorität haben für Viktoria Battran die schnelle und zuverlässige Arzneimittel-Versorgung (gerne auch per Lieferung nach Hause), eine gleichbleibend hohe Qualität in der persönlichen Beratung und natürlich eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den umliegenden Hausärzten – gerade jetzt mit höchster Priorität in der Beschaffung der Corona-Impfstoffe.

Herzliches Dankeschön an die Kunden

Als Apothekerin sei sie zwar natürlich auch Kauffrau, aber sie fühle sich verantwortlich für eine gute Versorgung von möglichst vielen Menschen. Ein Unterschied, der Viktoria Battran wichtig ist, gerade wenn es um die Konkurrenz zu den Online-Apotheken gehe. Vor allem die persönliche Beratung sei ein sehr wichtiger Unterschied. Gerade jetzt in der Pandemie zeige sich das.
Da sei es ihr auch stets ein Anliegen, die gute Laune nicht nur im Team zu halten – sondern eben auch in der Kommunikation mit den Kunden dürfe man sie nicht aus den Augen verlieren.
An dieser Stelle möchte Viktoria Battran gerne DANKE sagen an ihre Kunden. Für dieses trotz aller Herausforderungen so gute, erste Jahr in ihrem Traumberuf.

Voller Pläne

Aktionstage mit ihrer Glocken-Apotheke in Pfaffing, die schweben ihr vor und der ein oder andere interessante Vortrag – was ja im ersten Jahr nun leider wegen der Pandemie noch gar nicht möglich war, aber kommen wird. Da sei sie zuversichtlich.
Zudem möchte sie eine Kinderecke einrichten sowie einen dritten Bedienerplatz. Eben um Wartezeiten zu vermeiden. Und um noch ausführlicher, individueller beraten zu können.
„Es ist eben auch ein sozialer Beruf“, sagt die junge Pfaffinger Apothekerin Viktoria Battran und weiß, dass ihr Weg der Apotheken-Übernahme richtig war:
„In dieser Zeit zeigt sich ja deutlich, wie wichtig wir mit unseren Apotheken vor Ort sind …“  
Renate Drax