Mitglieder des Rosenheimer Kreistags besichtigen Anlage bei Eiselfing

Bioabfälle könnten im Landkreis Rosenheim als Teil eines umweltbewussten Kreislaufs direkt in der Region verwertet werden. Wie etwa die Umwandlung zu hochwertigen Komposterden und in Wärme abläuft, besichtigten Mitglieder des Kreistags Rosenheim jetzt im „Rosenheimer Erdenwerk“ in der Gemeinde Eiselfing.

Auf Einladung der Grünen-Kreistagsfraktion erhielten auch Vertreter der SPD, ÖDP und ÜWG eine Führung durch Erdenwerk-Inhaber Michael Maier (Foto, Zweiter von links). Dieser erläuterte die komplexen Abläufe von der Anlieferung der Bioabfälle über deren Reinigung, beispielsweise von Plastikabfällen, Vergärung zu Biogas mit Stromproduktion über die Lagerung bis hin zur abschließenden Verarbeitung zu Komposterden für den Handel. Pro Jahr werde in seinem Erdenwerk bislang eine Menge von rund 16.000 Tonnen Bioabfall verarbeitet, berichtete Maier.
 
Die Stadt Wasserburg hat 2018 als einzige Kommune im Landkreis Rosenheim ein eigenständiges, kostenfreies Bioabfall-Holsystem eingeführt und beliefert damit ebenfalls das Rosenheimer Erdenwerk. Bürgermeister Michael Kölbl dazu: „Auf diese Weise konnte die Restmüllmenge im Stadtgebiet zuletzt massiv auf etwa 87 Kilogramm pro Einwohner im Jahr gesenkt werden. Der deutsche Durchschnittswert liegt hier bei mehr als 140 Kilogramm.“
 
Für die anwesenden Kreistagsmitglieder stellte das Wasserburger-Modell ein grundsätzlich wünschenswertes Projekt für den gesamten Landkreis Rosenheim dar. Mit der möglichen Einführung eines Biotonnen-Holsystems in den kommenden Jahren befasst sich nun der Umweltausschuss des Kreistags auf Antrag der Grünen in öffentlicher Sitzung am 11. Mai.