In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Marktgemeinderat in Prien mit dem fraktionsübergreifenden Antrag zur Umgestaltung der Wendelsteinstraße befasst. Bürgermeister Andreas Friedrich stellte das Projekt vor, das in den Sommermonaten eine Sperrung der Wendelsteinstraße zwischen Bernauer und Hochriesstraße zwischen 7 und 23 Uhr vorsieht. Lieferverkehr für die Gewerbetreibenden in der Wendelsteinstraße soll zwischen 7 und 10 Uhr gestattet werden.

Im Vorfeld der Sitzung hat die Gemeinde die örtlichen Gewerbetreibenden zu diesem Ansinnen befragt und insgesamt 29 Rückmeldungen erhalten, von denen 26 diese Idee vehement abgelehnt hätten, während nur von drei Unternehmen Zustimmung signalisiert worden sei.

Bürgermeister Friedrich gab zu bedenken, dass die Wendelsteinstraße eine hohe Verkehrsfunktion habe und er äußerte die Sorge, dass infolge der Sperrung der Wendelsteinstraße dann anschließend die Seestraße verstopfen könnte. Außerdem sei überhaupt noch nicht geklärt, wie die Öffnung der Straße um 23 Uhr und die erneute Sperrung morgens um 7 Uhr organisiert werden soll.

In Anlehnung an die berühmte Rede von Martin Luther King aus dem Jahre 1963 nannten die Initiatoren des Antrags, dass sie „einen Traum“ hätten, und zwar „von einem Ortszentrum, in dem man sich richtig gerne aufhält, in dem Einheimische und Touristen entspannt bummeln und einkaufen können, befreit von Auto- und Lastwagenverkehr“.

Sonja Werner, Gemeinderätin von Bündnis 90/Die Grünen, stellte den Antrag ausführlich vor und warb intensiv dafür. Sie lud insbesondere Bürgermeister Friedrich dazu ein, in dieser Angelegenheit die Initiative zu ergreifen. An alle Gemeinderäte richtete sie den Appell, Ideen zu sammeln, welche alternativen Schritte in Richtung Verkehrsberuhigung gegangen werden können.

Im Namen der CSU lehnte Anette Resch den Antrag ab, weil er nicht zielführend sei und auch nicht begründet genug. Ebenso lehnte im Namen der ÜWG Gerhard Fischer den Antrag ab, zumal die Sperrung der Wendelsteinstraße zu große Stauentwicklungen in den Nachbarstraßen nach sich zöge. Für die SPD befürwortete Gabriele Schelhas den Antrag, weil sie daran die Hoffnung knüpft, dass die Geschäfte vor Ort dadurch wiederbelebt werden könnten.

Abschließend betonte Bürgermeister Friedrich, dass die Sperrung einzelner Straßen an einzelnen Tagen auch in der Zukunft ebenso möglich sei wie in der Vergangenheit.

Die von Bürgermeister Friedrich beantragte namentliche Abstimmung ergab 17 Stimmen gegen den Antrag zur ständigen Sperrung der Wendelsteinstraße, 6 Gemeinderäte stimmten dafür.