Kommando zurück für Gartenmärkte und Buchhandlungen - Schon ab morgen Erleichterungen für vollständig Geimpfte


Das bayerische Kabinett hat am frühen Nachmittag einige Lockerungen bekannt gegeben: So sollen ab dem morgigen Mittwoch Gartenmärkte, Blumenfachgeschäfte und Buchhandlungen wieder als Geschäfte des täglichen Bedarfs gelten und unabhängig von der Inzidenz öffnen, wie Ministerpräsident Markus Söder heute bei einer Pressekonferenz erklärte. Darüber hinaus hat sich das Kabinett mit Lockerungen für Geimpfte befasst. Wer zweimal geimpft ist, muss ab morgen keine Tests mehr vorlegen, sondern den Impfausweis – 14 Tage müssen nach der zweiten Impfung vergangen sein! Terminshopping, ohne sich vorher testen lassen zu müssen, ist also für diese Geimpften zum Beispiel nun wieder möglich. Laut Staatskanzlei werden vollständig geimpfte Personen ohne Test somit allen negativ-getesteten Personen gleichgestellt …

Der Freistaat setzt damit diesen Punkt früher um als der Bund. In der Praxis bedeutet dies, dass etwa Geimpfte mit einem vollständigen Impfschutz auch bei einem Friseurbesuch keinen negativen Coronatest vorweisen müssen. Die Grundrechte müssten so schnell es geht zurückgegeben werden, sagte Söder heute.

Laut RKI ist derzeit noch nicht bekannt, wie lange der Impfschutz anhält. Von mindestens sechs Monate werde ausgegangen. Der Schutz setzt auch nicht sofort nach der Impfung ein (14 Tage Wartezeit) und einige geimpfte Personen könnten ungeschützt sein. Nach der Impfung müssen deshalb die allgemein empfohlenen Schutzmaßnahmen (Alltag mit Maske, Hygieneregeln, Abstandhalten, Lüften) weiterhin dringend eingehalten werden.

Aktuell sind etwa sieben/acht Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung vollständig geimpft – etwa jeder Vierte hat eine Erstimpfung erhalten.

Im Quintett sporteln: In Anlehnung an die Regelungen der bundesweiten Corona-Notbremse dürfen vom morgigen Mittwoch fünf Kinder unter 14 Jahren gemeinsam kontaktfreien Sport im Freien treiben – auch in Kommunen mit einem Inzidenzwert über 100.
Die Ausgangssperre in Bayern bleibt unverändert, auch bei den Regelungen für Schulen ändert sich vorerst nichts.
Zudem dürfen die Außenbereiche zoologischer und botanischer Gärten auch in Landkreisen öffnen, in denen ein Inzidenzwert von 100 überschritten wird: Nötig ist laut Staatskanzlei ein höchstens 24 Stunden alter Test für alle Besucher ab sechs Jahren.
Auch Autokinos dürfen nun oberhalb des 100er Werts öffnen.
Nach wenigen Tagen Unterbrechung erlaubt Bayern darüber hinaus wieder die wechselseitige, unentgeltliche, nicht geschäftsmäßige Beaufsichtigung von Kindern unter 14 Jahren in festen, familiär oder nachbarschaftlich organisierten Betreuungsgemeinschaften – wenn sie Kinder aus dem eigenen und höchstens einem weiteren Hausstand umfasst.

Ministerpräsident Söder betonte aber auch, es gebe aktuell überhaupt keinen Anlass zur Entwarnung.

Daher blieben die Kernpunkte der bayerischen Corona-Maßnahmen in Kraft. So halte der Freistaat daran fest, dass in Kommunen mit einer Inzidenz von mehr als 100 die nächtliche Ausgangssperre um 22 Uhr beginne. Nächtliche Joggingrunden bis 24 Uhr erlaube der Freistaat NICHT – weil einfach die Kontrolle dann überhaupt nicht möglich wäre, betonte Söder.
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will Bayern die Impfpriorisierung schon Mitte bis Ende Mai aufheben, das hat das Kabinett am heutigen Dienstag beschlossen. Also in knapp einem Monat.

Auch am Grenzwert 100, ab dem im Freistaat die meisten Schüler in den Distanzunterricht geschickt werden, will die Staatsregierung vorerst nicht rütteln, hieß es heute. Das heißt für den Landkreis: Erst wenn die Inzidenz (neue Regel, wie berichtet) fünf Tage lang hintereinander stabil unter der 100 ist, gibt es am übernächsten Tag wieder Präsenz-/Wechselunterricht für alle …

Quelle Bayerisches Fernsehen