Unsere Serie zum Ehrenamt - HEUTE: Tobias Reich (21), Jugendleiter der Griesstätter Feuerwehr

Unter der Schutzkleidung der Freiwilligen Feuerwehr stecken keine anonymen Helfer, sondern Nachbarn, Kollegen, Freunde. Sie engagieren sich ehrenamtlich, opfern ihre Freizeit und riskieren nicht selten ihre Gesundheit. Mit unserer Serie „Wer wir sind” stellen wir immer freitags Feuerwehrfrauen und -männer vor, zeigen, was ihre Beweggründe für den Dienst am Nächsten sind. Heute im Interview: Tobias Reich (21) aus Griesstätt, Orthopädie-Techniker – mit gleich zwei großen, verantwortungsvollen Ehrenämtern in seiner Freizeit: Er ist Jugendleiter bei der Feuerwehr Griesstätt und Sanka-Fahrer bei den Johannitern …

Ein großes Helfer-Herz hat er:

Der 21-jährige Tobi Reich aus Griesstätt.

Auf ihn können sich die Feuerwehr und die Johanniter verlassen!

Ich bin bei der Feuerwehr in Griesstätt, weil …

Das war beim Weinfest in Griesstätt, als ich 16 Jahre alt war – da haben mich aktive Feuerwehrler angesprochen, ob ich denn nicht mal vorbeischauen möchte. Sie wussten, dass ich da seit einem Jahr schon Aktiver bei den Johannitern war.
Dann hab ich aber erst noch meinen Realschul-Abschluss gemacht und bin danach montags gleich mal zu einer Feuerwehr-Übung hin. Jetzt bin ich schon fünf Jahre lang dabei und vor knapp zwei Jahren – noch vor Corona – hab ich das Amt des Jugendleiters übernommen. Ja, da war ich selbst erst 19 Jahre alt. Viel Verantwortung. Ja, schon. 13 Jugendliche sind es aktuell, die ich betreue – so zwischen zwölf und 14 Jahre alt. 
Es macht großen Spaß.
Leider kann ich mit ihnen nun im Lockdown keine Übungen machen vor Ort. Es geht nur online a bissal was. Ich wünsche mir sehr, dass sich das bald wieder ändert. Die Jugend will doch ihr Abzeichen machen …

Was mich besonders beeindruckt bei der Feuerwehr …

Besonders schön find ich es, dass bei unserer Feuerwehr Alt und Jung so gemeinsam beinand sind. Das ist eine schöne Gemeinschaft. Man unterstützt sich gegenseitig, tauscht sich aus. Und lernt auch voneinander.
Als Jugendleiter kann ich den Jüngsten viel weitergeben, erzählen, zeigen, wie’s geht – und vor allem kann ich dazu beitragen, Begeisterung für eine Feuerwehr zu entwickeln. Ich kann ihnen Verantwortung vorleben. Und ich kann sehen, wie sie sich entwickeln.
Der Zeitaufwand ist schon groß. Bei den Johannitern bin ich ja auch noch als Sanka-Fahrer ehrenamtlich. Aber ich mach’s gerne. Beides. Sehr.

Mein Tipp für Interessierte …

Mal nachfragen, jemanden anrufen, der bei der Feuerwehr ist. Aktuell ist alles wegen Corona ja nicht wirklich einfach. Aber gerade jetzt steht das Helfen so sehr im Mittelpunkt wie selten. Und gebraucht wird man immer. Man sollte sich einfach trauen. Man gehört schnell dazu. Man ist nicht allein.
Interview Renate Drax