Gestern Vormittag ereignete sich auf der A93, der Inntalautobahn, in Fahrtrichtung Innsbruck, zwischen den Anschlussstellen Oberaudorf und Kiefersfelden, ein folgenschwerer Auffahrunfall zwischen zwei Sattelzügen. Zur Unfallzeit herrschte Lkw-Rückstau auf dem rechten Fahrstreifen, bedingt durch die österreichischen Gesundheitskontrollen. 
Ein 59 Jahre alter Slowake erkannte das Stauende rechtzeitig und bremste seinen Sattelzug verkehrsbedingt bis zum Stillstand ab. Hinter dem Slowaken fuhr ein 57-jähriger deutscher Lkw-Fahrer, der die Situation zu spät erkannte und mit seinem Lastwagen auf den vor ihm fahrenden Sattelzug auffuhr. Durch den Aufprall wurde das Führerhaus des deutschen Fahrers nahezu komplett zerstört und der Fahrer darin eingeklemmt. Durch Einsatzkräfte der Feuerwehr konnte der Fahrer letztlich befreit werden. Die Schadenshöhe an der Zugmaschine beläuft sich auf zirka 25.000 Euro. Der Sattelzug wurde durch ein örtliches Abschleppunternehmen von der Unfallstelle abgeschleppt.
Der Auflieger des Slowaken wurde ebenfalls beschädigt, war jedoch noch fahrbereit. Aufgrund der verrutschten Ladung musste dieser jedoch erst ein nahegelegenes Transportunternehmen aufsuchen, damit der verkehrssichere Zustand wieder hergestellt werden konnte. Der Schaden an dem Auflieger beläuft sich auf zirka 12.000 Euro.
Beide Fahrer wurden durch die Kollision glücklicherweise nur leicht verletzt.
Neben den Beamten der Verkehrspolizei Rosenheim waren ebenfalls noch Beamte der Polizei Brannenburg, Kräfte der Feuerwehren Kiefersfelden, Mühlbach, Oberaudorf, Degerndorf, Flintsbach und Fischbach, sowie Autobahnmeister der Autobahn GmbH des Bundes vor Ort.
Für die Dauer der Unfallaufnahme kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im gesamten Streckenverlauf der A93 in Fahrtrichtung Innsbruck, welche durch diverse Pannenfahrzeuge noch verstärkt wurden. Die maximale Staulänge betrug gegen 14.30 Uhr insgesamt 22 Kilometer.
 

Unvernünftige Auto- und Lkw-Fahrer

 
Durch die eingesetzten Beamten musste festgestellt werden, dass durch eine Großzahl der Verkehrsteilnehmern, insbesondere Lkw-Fahrern, die vorgeschriebene Rettungsgasse nicht gebildet wurde. Es war den Einsatzkräften teilweise nicht möglich zur Unfallstelle zu gelangen.
Die Rettungsgasse wurde außerdem zum Zwecke des schnelleren Vorwärtskommens genutzt. Hierbei konnten mehrere Fahrzeuglenker angehalten und entsprechend angezeigt werden. Ferner wurde registriert, dass sogar der Seitenstreifen genutzt wurde, um entgegen der Fahrtrichtung zur nächstgelegenen Anschlussstelle oder Behelfsausfahrt zu gelangen.
 
 
Nur wenige Stunden später ereignete sich erneut auf der A93 Höhe der Anschlussstelle Brannenburg in Richtung Innsbruck ein staubedingter Auffahrunnfall mit insgesamt fünf beteiligten Lkw.
Durch die Kollisionen der Fahrzeuge wurde glücklicherweise niemand verletzt, jedoch entstand hoher Sachschaden in Höhe von ungefähr 180.000 Euro. Die zwei vorausfahrenden Sattelzüge blieben fahrbereit, die restlichen drei mussten durch ein Abschleppunternehmen abgeschleppt werden.
Für die Dauer der Unfallaufnahme und der Bergung sind der rechte Fahrstreifen und die Einfahrt der Anschlussstelle Brannenburg komplett gesperrt. Die Sperre dauerte bis in den frühen Abend hinein.