>> Seit meiner Kindheit ist es ein unverzichtbarer Begleiter zu Ostern: Das Osterlamperl. Eigentlich ja nur ein Gebäck aus Rührteig oder Sandmasse in besonderer Form und mit Puderzucker oder Schokolade überzogen. Nur einmal im Jahr gibt es dieses köstliche Symbol, denn auch der Genuss gehört zu Ostern dazu. Und die Vorfreude, es endlich anschneiden zu dürfen, war bei mir als Kind grenzenlos.
Dieses Osterlamm ziert heuer als Symbol auch die Osterkerzen unserer Wasserburger Pfarreien.
Am Gründonnerstag schauten wir auf das Letzte Abendmahl, das Jesu mit seinen Jüngern gefeiert hat. Zum ,Pessach-Fest‘ wurde ein Lamm in Erinnerung an die Befreiung aus Ägypten gegessen.
Jesus selber wurde am Karfreitag durch seinen Kreuzestod zum neuen Pessachlamm, wenn er sagt: „Das ist der Kelch des neuen Bundes, mein Blut, das für euch vergossen wird“. Ein Lamm wehrt sich nicht, ebenso wie Jesus seinem gewaltvollen, schuldlosen Tod nicht auswich. Er ist den Kreuzweg zu seinem Tod für andere gegangen, auch für uns!
 
Wir feiern in der Osternacht den Übergang vom Tod zum Leben, von der Trauer zur Freude, vom Dunkel hinein in das Licht. Wir feiern das neue, unbesiegbare Leben.
So wurde das Osterlamm zu einem Zeichen der Auferstehung des Herrn. Aus Jesus, dem schuldlosen Lamm, ist ein Sieger über den Tod geworden mit einer Siegesfahne in der Hand. Und auch unsere Osterlämmer aus Kuchenteig haben solch ein Fähnchen, das uns an den Auferstanden erinnert.
Das ist die hoffnungsvolle Kernbotschaft von Ostern: Nicht der Tod, sondern das Leben hat das letzte Wort. Christus, der wie ein Opferlamm am Kreuz starb, ist siegreich auferstanden.
In jeder Eucharistiefeier feiern wir, dass Christus uns den Zugang zum Himmel eröffnet hat.
Von Herzen wünsche ich Ihnen allen, liebe Leserinnen und Leser, ein frohes und gesegnetes Osterfest und das Licht unseres Auferstanden. Gottes Segen! <<
Ihr
Pfarrer Bruno Bibinger