Wenn die Führerscheinprüfung schon etwas zurückliegt, stellt sich immer wieder die Frage, wie die eine oder andere Regelung im Straßenverkehr lautet. Deshalb klärt das Team der Fahrschule Eggerl an dieser Stelle wöchentlich über Verkehrsregeln auf. Heute geht es um die alljährliche Krötenwanderung – und wie die Tiere besser geschützt werden können.

>>Wenn die Nächte im Frühjahr milder werden, beenden Kröten und andere Amphibien ihre Winterruhe und begeben sich auf Wanderschaft. Ihr Ziel sind die Tümpel und Weiher, in denen sie selbst geboren und aufgewachsen sind. Dort paaren sie sich und sichern so den Fortbestand ihrer Spezies. Die typische Wanderzeit beginnt im März und endet meist im Mai. Vor allem von Beginn der Dämmerung bis Mitternacht sind dann viele Tiere unterwegs.
Auf dem Weg zu ihren Laichplätzen müssen die Amphibien einige Hindernisse überwinden, sehr häufig mittlerweile auch Straßen. Diese können für sie jedoch schnell zur tödlichen Gefahr werden. Deshalb bemühen sich Umweltschützer bereits seit Jahrzehnten, die Laichwanderung so sicher wie möglich zu gestalten. Beispielsweise stellen sie an besonders frequentierten Wanderwegen der Kröten Amphibienzäune und Eimer auf, in denen die Tiere eingefangen werden. In regelmäßigen Abständen tragen sie die Amphibien über die Straße, wo sie ihre Wanderung gefahrlos fortsetzen können.
Fahrzeugführer werden an solchen Stellen mit dem Verkehrszeichen „Amphibienwanderung“ auf die Gefahr aufmerksam gemacht.
Hier gilt besondere Vorsicht. Zum einen muss man damit rechnen, dass sich Personen auf und neben der Straße befinden, die sich um die Rettung der Tiere kümmern. Zum anderen können auch Auto-, LKW- und Motorradfahrer mit ihrem Verhalten hier selbst aktiv zum Schutz der Amphibien beitragen. Beispielsweise können sie den Tieren unter Berücksichtigung des nachfolgenden Verkehrs und des Gegenverkehrs vorsichtig ausweichen.
Die wichtigste Maßnahme ist jedoch das Reduzieren der Geschwindigkeit. Viele Kröten werden nicht durch das Überfahren mit den Reifen getötet, sondern durch die Druckverhältnisse unter dem Fahrzeug. Während sich an der Front von Auto & Co. ein Überdruck aufbaut, herrscht unter dem Fahrzeug ein Unterdruck. Fährt man über die Kröten hinweg, werden diese einem schnellen Wechsel von Über- und Unterdruck ausgesetzt, der sehr oft zum Tod führt. Selbst bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h werden dadurch die meisten Tieren getötet.
Soweit gefahrlos möglich, sollte die Geschwindigkeit deshalb möglichst stark reduziert werden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass für eine hohe Überlebenschance der Amphibien eine Geschwindigkeit von 30 km/h oder weniger nötig ist. Dort wo der Straßenverlauf unübersichtlich ist, muss man selbstverständlich stets darauf achten, sich und andere durch zu starkes Bremsen nicht in Gefahr zu bringen.
Die reduzierte Geschwindigkeit dient auch dem Eigenschutz. Dort wo bereits viele Tiere überfahren wurden, kann die Fahrbahn vor allem bei Regen rutschig werden. Motorradfahrer sind dann besonders gefährdet.
Unser Tipp: wenn Sie das Gefahrzeichen „Amphibienwanderung“ sehen oder typische Wanderwege von Kröten kennen, reduzieren Sie ihre Geschwindigkeit an den entsprechenden Stellen möglichst stark. Damit tragen sie aktiv zum Schutz der Tiere bei und bringen auch die Helfer nicht in Gefahr. Selbstverständlich ist dabei eine umfassende Beobachtung des sonstigen Verkehrs unabdingbar.
Darüber hinaus freuen sich die Umweltschutzverbände erfahrungsgemäß stets über Freiwillige, die während der Krötenwanderung mithelfen. Wenden Sie sich dazu am besten direkt an örtliche Initiativen wie etwa den BUND Naturschutz. Wer keine entsprechende Organisation vor Ort kennt, kann sich in der Regel auch bei der Gemeinde- oder Stadtverwaltung informieren.<<

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