Unser neue Serie zum Ehrenamt - HEUTE: Florian Eutermoser (41), Pfaffinger Feuerwehrmann und Papa von vier Kindern

Unter der Schutzkleidung der Freiwilligen Feuerwehr stecken keine anonymen Helfer, sondern Nachbarn, Kollegen, Freunde. Sie engagieren sich ehrenamtlich, opfern ihre Freizeit und riskieren nicht selten ihre Gesundheit. Mit unserer neuen Serie „Wer wir sind“ stellen wir immer freitags Feuerwehrfrauen und -männer vor, zeigen, was ihre Beweggründe für den Dienst am Nächsten sind. Heute im Interview: Florian Eutermoser, Maschinenbau-Konstrukteur, seit vielen Jahren engagierter Feuerwehrmann in Pfaffing. Er ist 41 Jahre alt und Vater von vier Kindern zwischen elf Jahren und einem Jahr …

Unser Foto: Er hilft daheim auch gerne mal in der Küche – wenn es denn die Zeit erlaubt: Florian Eutermoser von der Pfaffinger Feuerwehr.

Ich bin bei der Feuerwehr in Pfaffing, weil …

… hm, ganz ehrlich – weil mich mein Onkel einfach mal mitgenommen hat zu einer Versammlung, da war ich 18 Jahre alt. Mogst ned amoi mitfahrn – ich weiß noch genau, wie er es gesagt hat. Vorher hatte ich eigentlich noch nie darüber nachgedacht, zur Feuerwehr zu gehen, auch nicht als Kind.
Und jetzt kann ich’s mir ohne den Dienst bei der Feuerwehr gar nicht mehr vorstellen. Es hat mich nicht mehr losgelassen. Das Helfen, die Gemeinschaft.
Auch wenn es viel Zeit ist, die man investiert – für unsere Familie ist das geradezu selbstverständlich. Meine Frau ist bei den Johannitern und die ganze Familie mit Oma und Opa hilft zusammen, damit wir trotz unserer vier Kinder das alles stemmen können. Das ist schon oft ein Kraftakt, egal, zu welcher Tages- oder Nachtzeit – ohne das Verständnis und Zusammenhelfen wäre es gar nicht möglich.
Aber genau dieser Zusammenhalt ist unglaublich schön.
Bei der Pfaffinger Feuerwehr bin ich seit über zwei Jahrzehnten, ja – eine lange Zeit. Ich bin in der Vorstandschaft quasi mit dabei, bin der Ansprechpartner für den Bereich Farrach in der Gemeinde. Das freut mich.

Was mich besonders beeindruckt bei der Feuerwehr …

… das ist neben dem Helfen an allererster Stelle die Gemeinschaft unter den Kameraden. Aber auch – für mich als Maschinenbau-Mensch – natürlich die Technik, die eine Feuerwehr umgibt. Die finde ich sehr interessant. Alles muss passen. Immer wieder spürt man, wie wichtig die Übungen sind, die einen fit machen mit dieser Technik. Wie alles zusammenpassen muss wie ein Puzzle.

Mein Tipp für Interessierte …

Unbedingt einfach mal vorbeikommen, keine Angst haben und es einfach ausprobieren. Ob es einem gefallen könnte, Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau zu sein. Man vergibt sich nichts. Und in Pfaffing wird man herzlichst aufgenommen. Gerade auch die Jugendarbeit ist hier super. Schnell kann man sich gut aufgehoben fühlen, wird langsam an das herangeführt, was man sich zutraut.
Es gibt mittlerweile doch viel zu viele Leute im Land, die einfach nur wegschauen, die sich jeder Verantwortung entziehen. Das macht einem in unserer Gesellschaft schon Sorge, wenn das Für-Den-Nächsten-Dasein zu einem Fremdwort wird.
Ja, schon – man braucht Idealismus. Natürlich. Aber man bekommt viel zurück. Ich jedenfalls bin gerne bei der Feuerwehr.
Interview Renate Drax