Bau- und Umweltausschuss Haag stimmt für verkehrsberuhigten Bereich südlich der Lerchenberger Straße

Für den Bebauungsplan „südlich der Lerchenberger Straße II“ gab es von Seiten der CSU-Fraktion einen Antrag, der nun in der jüngsten Bau- und Umweltausschuss-Sitzung in Haag diskutiert wurde. Dabei ging es vor allem um die Straße selbst.
Die CSU fordert, in diesem Baugebiet einen verkehrsberuhigten Bereich umzusetzen, also die Straße ohne einen Bordstein zu realisieren. Um genug Raum für Radfahrer, Fußgänger, parkende sowie fahrende Autos zu schaffen, soll die Fahrbahn sieben Meter breit sein. Auf dieser Verkehrsfläche sollen, so der Antrag der CSU, außerdem 15 öffentliche Stellplätze errichtet werden.
 
Bauträger Klaus Weiß erläuterte, er wolle „möglichst viele Autos von der Oberfläche wegbekommen.“ Deshalb sei eine Tiefgarage mit 95 Plätzen geplant. Er glaube nicht, dass zusätzliche Parkplätze auf der Straße notwendig sind, könne den Vorschlag allerdings nach den Wünschen des Gremiums umsetzen. Das ließe sich allerdings auch mit einer schmaleren Straße realisieren. Das betonte auch Bauamtsmitarbeiterin Sabrina Grünke: „Bei Begegnungsverkehr mit reduzierter Geschwindigkeit braucht es eine Straßenbreite von 4,10 Metern.“ Die im Plan angesetzten fünf Meter mit zusätzlich 1,5 Meter Gehweg seien ausreichend. Auch ging Weiß darauf ein, dass ein verkehrsberuhigter Bereich bedeute, „Fußgänger haben Vorrang.“ Wolle man eine breitere Straße schaffen, „müssen wir das an die Käufer umlegen“, erklärte Bürgermeisterin Sissi Schätz. Genauso sehe es bei den 15 öffentlichen Stellplätzen aus. Sie betonte, man solle sinnvoll planen, „aber nicht überdimensioniert.“
 
Mit dem Antrag wolle die CSU „im Interesse der Öffentlichkeit ausreichend Fläche zur Verfügung haben“, erläuterte Stefan Högenauer (CSU). Die geplante Mischfläche habe ihn nicht überzeugt, entweder brauche es einen verkehrsberuhigten Bereich, in dem Fußgänger Vorrecht haben, oder einen geschützten Bereich für Fußgänger mit Hochbord.
Eine sieben Meter breite Straße hält Herbert Zeilinger (WFH) allerdings für „absolut überzogen.“ Mit dem Baugebiet soll es Haager Bürgern ermöglicht werden, sesshaft zu werden, deshalb wolle er „für Haager die beste Entscheidung treffen.“ Zeilinger betont, eine schmalere Straße, die allen Anforderungen gerecht wird, verhindere die Mehrbelastung durch das Umlegen der Kosten. Auch Dr. Florian Haas (PWG) betonte, es gelte abzuwägen „zwischen Mehrkosten und Mehrwert.“ Ob günstige Bauflächen oder eine breite Straße geboten wird, liege an den Prioritäten des Einzelnen, so Eva Rehbein (SPD) und sieht selbst den Fokus auf preisgünstigem Wohnen.
 
Einstimmig ist sich der Bau- und Umweltausschuss einig, einen verkehrsberuhigten Bereich zu realisieren und keine Bordsteine zu setzen. Bei der Straßenbreite gingen die Meinungen allerdings auseinander. Der Antrag der CSU, eine Breite von sieben Metern anzusetzen, fand mit sieben Stimmen mehrheitliche Zustimmung, genauso die Forderung der 15 öffentlichen Stellplätze.