Auf Basis des Bebauungsplans „südlich der Lerchenberger Straße II“ wurden in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses Haag weitere Konkretisierungen festgelegt. Hauptsächlich ging es darum, ob zusätzlich zu den geplanten Satteldächern auch begrünte Flachdächer in Frage kommen.
Die Dachflächen sollen genutzt werden. Darum geht es auch in einem Antrag der CSU-Fraktion, die zentrale solarthermische Anlagen in einem städtebaulichen Vertrag vorschreiben will. Laut Bürgermeisterin Sissi Schätz gebe es einen Beschluss, dass statt einem Zwang ein Kriterienkatalog für künftige Bebauungspläne ausgearbeitet werden soll (wir berichteten). Hintergrund des Antrags sei, wie Stefan Högenauer (CSU) erläuterte, die Sonnenenergie zu nutzen. Ob durch eine solarthermische Anlage oder als PV-Anlage.
 
Alternativ könne Bauträger Klaus Weiß sich vorstellen, begrünte Flachdächer zu bauen. „Begrünte Dächer sind ökologisch besser und speichern Wasser“, betonte er und auch die Bürgermeisterin weiß, solche Bauweisen werden „vom Wasserwirtschaftsamt sehr gelobt.“ Auch im Kriterienkatalog werden begrünte Flachdächer Thema.
Von diesem Vorschlag zeigte sich Klaus Breitreiner (CSU) nur wenig begeistert: „Begrünung in Kombination mit Solar ist schwierig.“ Man habe hier bewusst auf Satteldächer gesetzt. Auch sei die Gesamtfläche der Dächer gering, „bei Starkregen nützt das nichts“, Breitreiner weiter. Schätz allerdings betonte: „Es tut uns jeder Regentropfen gut, der nicht in die Entwässerung muss.“ Deshalb setze man auch auf Gartenflächen, in denen Regenwasser versickern kann und wenige versiegelte Flächen „die wir jetzt durch die Verbreiterung der Straße haben, die sonst Gärten oder Grünflächen geworden wären“, so die Bürgermeisterin (wir berichteten). Deshalb schlug sie vor, zusätzlich zu den Satteldächern auch begrünte Flachdächer zuzulassen. Es gehe darum, dem Bauherren mehrere Möglichkeiten zu bieten.
 
Der Bau- und Umweltausschuss stimmte mit sechs Stimmen mehrheitlich dafür, auch begrünte Flachdächer zuzulassen. Einstimmig war er sich einig, dass auch Satteldächer beziehungsweise Walmdächer geplant werden können. Der Beschluss, den Bebauungsplan zur erneuten Auslegung unter Berücksichtigung der gefassten Beschlüsse zu billigen, fand dagegen keine mehrheitliche Zustimmung. Andreas Sax (CSU) schlug bereits vor der Abstimmung vor, den aktualisierten Plan vorab im Gremium vorzulegen. Das sah der Großteil des Ausschusses so und votierte gegen die Auslegung.