Erinnerung an einen standhaften Haager Bürgermeister mit vielen Verdiensten

Der Künstler Peter Syr aus Haag hatte die Idee und Hermann Jäger junior, Geschäftsführer der Milchwerke Jäger in Haag, war davon begeistert. Georg Jäger (24. November 1877 – 7. Oktober 1966), der Großvater von Hermann Jäger junior und Sohn des Firmengründers, war von 1912 bis 1933 Erster Bürgermeister von Haag und dabei ausgesprochen erfolgreich. Er sorgte dafür, dass Haag sein Krankenhaus bekam, war Gründer des TSV Haag und der Haager Schäffler. Jäger sorgte dafür, dass Haag in seiner Zeit als Bürgermeister expandierte. Nicht zuletzt durch die wirtschaftlichen Erfolge seiner Molkerei.

Am 27. März 1933, in den ersten Monaten des Dritten Reiches, stürmten NSDAP-Mitglieder, vermutlich SA-Männer, ins Haager Rathaus und forderten Georg Jäger auf, in die Nazi-Partei einzutreten. Dies lehnte er ebenso ab, wie die Aufforderung, dann als Bürgermeister zurückzutreten.
Seine Worte waren: Er sei vom Volk gewählt, deshalb käme das für ihn nicht in Frage. Georg Jäger wurde damit zwangsweise abgesetzt, wie auch der Zweite Bürgermeister Weißmüller. Ebenso wurde Georg Jäger aus dem Kreistag entfernt. Anschließend wurde er in das KZ nach Dachau gebracht. Die weitere Folge war, dass seine Molkerei unter die Aufsicht des „Reichsnährstandes“ gestellt wurde.
Es gab nicht viele, die in dieser Zeit Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistestet haben. Als Mitglied der Bayrischen Volkspartei, als Demokrat und als überzeugter Christ hatte Georg Jäger keine andere Wahl.
Der Haager Peter Syr fertigte im Auftrag von Hermann Jäger junior das Denkmal für Georg Jäger. Es soll nicht nur an den mutigen Widerstand gegen ein totalitäres Regime erinnern. Es ermahnt auch dazu, gerade in einer Zeit des Erstarkens neuer rechter Bestrebungen, die freiheitliche Gesellschaft mutig zu verteidigen.
Einweihung ist am Samstag, 27. März, um 15 Uhr am Pettenbeckweg in Haag (unterhalb des Marktplatzes) Aufgrund der Corona-Situation kann die Einweihung nur im engsten Kreis erfolgen. Danach kann das Denkmal jederzeit besichtigt werden.