In Bayern sollen laut Ministerpräsident Söder nächste Woche neben den Friseuren nun  auch Fußpflege-Praxen öffnen dürfen. Zudem sollen Gärtnereien, Gartenmärkte und Blumenläden wieder ihre Waren verkaufen dürfen, wie Söder heute in München ankündigte. Es handele sich bei den Pflanzen um verderbliche Ware. Eine Anpassung mache hier Sinn. Die angekündigten Öffnungsschritte sollen laut Söder am morgigen Dienstag vom bayerischen Kabinett beschlossen werden.

Über mögliche weitere Lockerungen wollen die Ministerpräsidenten der Länder am 3. März mit Bundeskanzlerin Angela Merkel beraten.

Söder stellte für Kommunen mit einer niedrigen Sieben-Tage-Inzidenz weitere Öffnungsschritte in Aussicht.

Für Landkreise und kreisfreie Städte, in denen der Wert bis nächste Woche unter 35 bleibe, müsse es deutliche Erleichterungen geben. Angesichts der sehr großen Spreizung der Corona-Zahlen in verschiedenen Teilen Bayerns sei ein lokal abgestimmtes Vorgehen nötig, wird Söder vom Bayerischen Rundfunk zitiert.
Natürlich werde es so sein, dass bei stabilen Zahlen und diesen Werten die Kontakte erleichtert werden müssen, erläuterte der CSU-Chef. Dann könnten beispielsweise wieder Treffen von maximal fünf Personen aus zwei Haushalten möglich werden. Derzeit darf sich ein Haushalt nur mit einem Menschen aus einem anderen Haushalt treffen.
Zudem soll laut Söder in Landkreisen, die dauerhaft eine Inzidenz unter 35 haben, der Handel natürlich öffnen – mit Maske und Quadratmeter-Begrenzungen.
Bei Sport und Kultur sollten dem Ministerpräsidenten zufolge ebenfalls die Schwellenwerte 35 und 50 als Maßstab für mögliche Lockerungen dienen.
Nur bei der Gastronomie und Hotellerie sei der Horizont deutlich später, erläuterte der Ministerpräsident. Denn dort sei es schwieriger, Schutzkonzepte mit Abstand und Masken umzusetzen. Zentral bei weiteren Lockerungen sei für ihn: Schritt für Schritt, ganz behutsam. Man dürfe keinen Blindflug machen.
Insgesamt befinde sich ganz Deutschland dem CSU-Chef zufolge in einer sehr sensiblen und schwierigen Phase der Pandemie. Auf der einen Seite wachse die Ungeduld, es sei der Wunsch stark nach Öffnungen da – auf der anderen Seite steige die Unsicherheit über die Entwicklungen der Mutation …

Bundesregierung besorgt

Wegen der Ausbreitung der ansteckenderen Coronavirus-Variante in Deutschland hat die Bundesregierung wiederum heute Hoffnungen auf weitere rasche Lockdown-Öffnungen gedämpft.
Der Anteil der zuerst in Großbritannien aufgetretenen Variante betrage nun schon 20 bis 25 Prozent, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Man müsse sicher davon ausgehen, dass dieser Anteil noch weiter zunehme. Dies sei bei vorsichtigen Öffnungsschritten zu berücksichtigen: Natürlich sei alles durch das Vordringen der Mutationen noch viel komplizierter geworden.
Seibert betonte: Die gute Entwicklung, die über längere Zeit täglich sinkende Infektionszahlen beschert habe, sei vermutlich im Moment vorbei. Er mahnte zu Geduld. Niemand wolle Öffnungen wieder zurücknehmen …
Wichtig sei es nun aber, zunächst ganz genau zu schauen, in welchem Umfang die Schulöffnungen Veränderungen im Infektionsgeschehen mit sich bringen.
 
Quelle BR