„Kein Talent darf verloren gehen“ – das ist einer der Gründe, warum der Rosenheimer Kreistag einstimmig beschloss, den Landkreis als „Bildungsregion“ und „Digitale Bildungsregion“ zertifizieren zu lassen. Die Landkreisverwaltung wurde beauftragt, den Prozess federführend zu begleiten und beide Bildungsregionen dauerhaft zu etablieren.

Landrat Otto Lederer hatte vor der Abstimmung für die Zertifizierung geworben. Ein regionales Konzept soll entwickelt und alle Akteure sollen vernetzt werden, um den Bedarfen vor Ort gerecht zu werden. „Durch kluge Strategien sollen Lösungen für jedes Kind gefunden werden“, so der Landrat. Er wies zudem daraufhin, dass der Landkreis beides braucht: „Nur derjenige, der Bildungsregion ist, kann sich zur Digitalen Bildungsregion weiterentwickeln.“
 
Am Ende des Jahrzehnts, im Jahr 2030, werden nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Statistik etwa 270.000 Menschen im Landkreis leben, rund 9.000 mehr als heute. Von ihnen werden 64.000 unter 25 Jahren alt sein. Sie sind unter anderem gefordert, den Herausforderungen des demographischen Wandels begegnen zu können. Dazu sollen junge Menschen fit gemacht werden für eine immer komplexer werdende Zukunft. Im Sinne der Chancengleichheit soll ihnen lebenslanges Lernen ermöglicht werden.
 
Tatsächlich verfügt der Raum Rosenheim bereits über vielfältige Ressourcen, die eine Bildungsregion ausmachen. Durch die Zertifizierungen zur „Bildungsregion“ und zur „Digitalen Bildungsregion“ werden diese Ressourcen weiter ausgebaut, koordiniert und letztlich verstärkt genutzt.
 
Schulen, Kommunen, Jugendhilfe, Arbeitsverwaltung, Wirtschaft, Hochschule und weitere außerschulische Organisationen arbeiten zusammen, um die Bildungsqualität in der Region zu verbessern und zu optimieren. Auf dieser Grundlage lässt sich das Bildungsangebot für die Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen weiterentwickeln.
 
Die „Bildungsregionen“ sind initiiert vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus sowie vom Bayerischen Sozialministerium. Sie verleihen am Ende des Zertifizierungsprozesses die Qualitätssiegel „Bildungsregion“ und „Digitale Bildungsregion“. Um sie zu erhalten muss ein regionales Konzept unter Mitwirkung des Jugendhilfeausschusses erarbeitet und umgesetzt werden. Zudem, und das ist einmalig in Bayern, streben der Landkreis und die Stadt gemeinsam die Zertifizierung zur „Bildungsregion Rosenheim“ an.