1,3 Millionen-Zuschuss genehmigt - Eindeutiges Bekenntnis zum Familienbad

„Im Badria wird mit einer weiteren Verschechterung des Gesamtergebnisses kalkuliert!“ – Deutlich brachte es Brigitte Lex, Interimsleiterin der Stadtwerke, bei der Haushaltssitzung des Stadtrates ergangenen Donnerstag auf den Punkt. Denn „obwohl die Stadtwerke auf absolut solide Beine gestellt sind“ (Bürgermeister Michael Kölbl), bereitet das Badria weiterhin Sorgen. Einstimmig beschloss das Gremium dem Familienbad mit rund 1,3 Millionen Euro unter die Arme zu greifen. Auch, weil der Stadtrat sich quer durch alle Fraktion zum Badria bekennt.

Mit einer gute Nachricht konnte Brigitte Lex immerhin aufwarten: „Die Preise werden nicht erhöht.“ Wann jedoch die ersten zahlenden Besucher wieder erscheinen, steht vollkommen in den Sternen. „Wir hatten Mitte Januar spekuliert“, so Lex ernüchtert. Seit vergangenen November ist das Bad wegen des Lockdowns geschlossen, die Mitarbeiter in Kurzarbeit. Und auch bereits von März bis Juni 2020 blieben coronabedingt die Pforten zu. Vorsichtig rechnet die kommissarische Leiterin daher für 2021 mit 159.900 Gästen – ein Durchschnittswert ermittelt aus den Besucherzahlen 2019 (213.235) und letztem Jahr (82.202).  „Wir wissen nicht, was auf uns zu kommt. Das ist eine Orientierung“, kommentierte Bürgermeister Kölbl die Prognosen.
„Wir bekennen uns ganz klar zum Familienbad – auch in schwierigsten Corona-Zeiten“, zeigte das Stadtoberhaupt klare Kante, „das ist ein Bekenntnis zu Freizeit, Kultur und Teilhabe zu bezahlbaren Preisen.“ Dies bedeute ein Bekenntnis zu den Stadtwerken als Grundpfeiler der erschwinglichen Daseinsvorsorge, so Kölbl leidenschaftlich. Ins selbe Horn stieß seine Parteikollegin Friderike Kayser-Büker (SPD): „Unsere Haltung zum Badra ist bekannt. Wir werden es er- und behalten und nicht kaputtsparen.“ Eins sei klar: Das Bad werde niemals aus den roten Zahlen herauskommen. „Aber es ist kein Luxus – es bedeutet Lebensqualität.“ Auch Katharina Haussmann (Grüne), Werksreferentin des Stadtrates, betonte, dass die Stadtwerke als Betreiber des Badria nie in die schwarzen Zahlen kämen. „Das ist eine politische Entscheidung.“
Und die fällt auch bei der Fraktionsgemeinschaft Bürgerforum, Freie Wähler Reithmehring/Wasserburg, ÖDP eindeutig pro Badria aus. „Wir stehen dazu“, so Fraktionsvorsitzender Lorenz Huber, „wir haben da wirklich Verantwortung für über 50 Mitarbeiter.“  Überdies sei viel Geld investiert worden, die Attraktivität sei noch nie so hoch wie jetzt. Bad und Sauna seinen aufs Beste saniert und die neue Gastronomie stehe erfolgversprechend in den Startlöchern. „Die Weichen für einen erfolgreichen Betrieb sind gestellt.“
Auch dieses Jahr werden 436.400 Euro ins Badria investiert: Der Löwenanteil davon in den Brandschutz (140.000 Euro) und in den Austausch der Lüftungsanlage im Liegebereich und in den Umkleiden (61.000 Euro).