Für reichlich Gegenwind sorgte unser gestriger Bericht zu einem Streikaufruf an der Wasserburger FOS/BOS. Wegen des Präsenzunterrichts, der seit gestern für die Abschlussklassen gilt, aber auch wegen des hohen Drucks und um auf Chancengleichheit aufmerksam zu machen, wollten einige Schüler am Unterricht nicht teilnehmen. Jetzt bezieht die Schulleiterin Claudia Romer nochmals Stellung zur Kritik, zur Notwendigkeit der Anwesenheit von Lehrern und Schülern und appelliert, durch Fernbleiben sich nicht Chancen zu verbauen.
Die Angst, sich durch Präsenzunterricht womöglich zu infizieren, entspräche nicht der gesamten Wahrheit, kommentierte etwa „LF“ den Artikel in der Wasserburger Stimme. Vielmehr sei es der extreme Leistungsdruck, die Chancenungleichheit und auch die technisch schlechte Umsetzung die einige Schüler bewog, zu streiken.
„Der Leistungsdruck ist enorm, auch in normalen Zeiten“, stellt Claudia Romer unumwunden fest, „aber letztendlich handelt es sich eben um das Abitur beziehungsweise Fachabitur, das die Schüler als Abschluss erzielen wollen.“ Um sie darauf gründlich vorzubereiten, sei Präsenzunterricht notwendig, um sich jederzeit austauschen zu können und auch als Chance zur Förderung zu verstehen. Überdies bestehe die Möglichkeit zu einer persönlichen Aussprache.
Um die jungen Leute zu entlasten, habe es in den Fächern, die nicht prüfungsrelevant sind, weniger Tests gegeben. Um etwa den Schnitt zu heben, bietet die FOS/BOS für das erste Halbjahr (bis zum 12. März) mündliche Prüfungen an, um die Note zu verbessern. Denn die Zensuren aus dem ersten Halbjahr fließen in das Schlusszeugnis ein.
Obwohl Romer die Kritik einzelner Schüler versteht („der Präsenzunterricht ist kein persönlicher Angriff“), kann sie nicht akzeptieren, wenn sich eine ganze Klasse befreien lassen will. Ihr dringender Appell deshalb sei es, sich nicht die Chancen zu verbauen.