Im Zuge der neuen Bayerischen Bauordnung besprach sich der Bau- und Umweltausschuss Haag zum Thema Stellplätze bei Neubauten. Schon länger gebe es die Möglichkeit, eine Stellplatzsatzung zu erlassen. Durch die umfangreichen Änderungen der Bauordnung brachte die Verwaltung nun das Thema noch mal ins Gremium für eine Vorberatung.
Die Abstandsflächen werden mit der neuen Bayerischen Bauordnung verringert, „dadurch kommt es zwangsläufig dazu, dass viele Leute noch etwas anbauen“, so Sabrina Grünke vom Bauamt. Durch die Bauordnung werde auch der Ausbau von Dachgeschossen im unbeplantem Innenbereich erleichtert. Die zusätzliche Wohneinheit müsse nicht mehr über das Landratsamt genehmigt werden, sondern es sei wie bei beplanten Gebieten eine Genehmigungsfreistellung möglich.
 
„Gerade im ländlichen Raum haben die meisten zwei Autos“, betonte Grünke, hier habe niemand eine Straßenbahn vor der Haustür. Deshalb sollen die Mitglieder des Ausschusses sich mit ihren Fraktionen besprechen, ob eine Stellplatzsatzung erlassen werden soll. Mit einer solchen sei die Gemeinde sehr flexibel, sie könne sich auf Wohnbebauungen konzentrieren oder auch auf Gewerbeeinheiten ausweiten. Gesetzlich ist ein Stellplatz pro Wohneinheit vorgesehen, in den Bebauungsplänen werde allerdings bereits zwei Stellplätze gefordert.
 
Eine Stellplatzsatzung sei „ein konsequenter Vorschlag“, fand Stefan Högenauer (CSU). Damit herrsche, wie Bürgermeisterin Sissi Schätz anmerkte, Gleichberechtigung zwischen den Bebauungsplänen und den ungeplanten Innenbereich. Auch Siegfried Maier (SPD) sprach sich für eine derartige Satzung aus, denn „Autos parken auf der Straße und behindern den Rettungsdienst und die Müllabfuhr.“ Deshalb beauftragte der Bau- und Umweltausschuss die Verwaltung, einen Satzungsentwurf zu erarbeiten und dem Gremium zur Abstimmung vorzulegen.