Am Dienstag ereignete sich am späten Vormittag auf der A93, Fahrtrichtung Kufstein, kurz vor der Anschlussstelle Kiefersfelden ein Auffahrunfall zwischen zwei Lkw-Gespannen (wir berichteten). Dabei wurde der Aufleger eines Lkw erheblich beschädigt. Bei der Ladung des Sattelzuges handelte es sich um ein Kunststoffgranulat, das entzündbare Dämpfe abgibt und deshalb als Gefahrgut eingestuft wurde. Bis gestern Abend dauerten die Aufräumarbeiten. Erst gegen 18 Uhr konnten beide Fahrspuren der Inntalautobahn wieder freigegeben werden.

Die Gefahrgutverpackungen wurden durch den Aufprall erheblich beschädigt und teilweise zerstört. Das pulverartige Granulat trat auf der Ladefläche aus und rieselte in erheblicher Menge auf die Fahrbahn. Der Sattelauflieger war so beschädigt, dass bei Bewegung die Gefahr bestand, dass die Plane aufplatzen und das gesamte Gefahrgut freigesetzt werden könnte. Dies hätte neben vielen Gefahren auch eine mehrstündige Vollsperrung der A 93 zur Folge gehabt. Durch das THW Rosenheim wurde der Sattelzug fachmännisch vor Umwelteinflüssen wie Regen und Wind gesichert.
 
Das Gefahrgut wurde schließlich von einer speziellen Fachfeuerwehr aus einem Ludwigshafener Chemiewerk in Zusammenarbeit mit dem THW und örtlichen Feuerwehren geborgen. Aufgrund der weiten Anfahrt der Fachfeuerwehr konnte erst in den frühen Morgenstunden des gestrigen Mittwoch mit den aufwändigen Berge- und Umladearbeiten begonnen werden. Die Umladung musste größtenteils von Hand erfolgen. Aufgrund der Sperrung des rechten Fahrstreifens staute sich der Verkehr auf der A 93 in Fahrtrichtung Kufstein zum Teil erheblich.
 
Nachdem das Gefahrgut abgeladen und der Sattelzug durch eine Abschleppfirma geborgen worden war, reinigte eine spezielle Kehrmaschine die Fahrbahn. Um 18 Uhr konnte die Fahrbahn wieder freigegeben werden.