Obacht, Tourengeher: Mehrere Lawinenabgänge beschäftigten in den vergangenen Tagen die Bergwacht und die Alpine Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums Rosenheim. Zum Glück kamen dabei keine Menschen zu Schaden. Die Polizei warnt am heutigen Dienstagmittag eindringlich vor den derzeit in den Bergen herrschenden Gefahren.  

Große Mengen an Neuschnee haben im Alpenraum zu Lawinenabgängen und darauf folgende Suchmaßnahmen geführt.
Am vergangenen Samstag mussten sich die Suchmannschaften im Zugspitzgebiet auf den Weg machen, nachdem nach einem Lawinenabgang unterhalb der Riffelspitzen befürchtet werden musste, mehrere Menschen seien verschüttet worden.
Helfer der Bergwacht, der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei und mehrere Hubschrauberbesatzungen waren im Einsatz. Glücklicherweise konnten die Suchmaßnahmen im Laufe des Nachmittags abgebrochen werden, weil sich die Befürchtungen nicht bewahrheitet hatten.
Auch an der Mühlhornwand im Geigelsteingebiet wurden tags zuvor nach einem Lawinenabgang die Bergwacht und die Alpine Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums alarmiert. Weil die Spur eines Bergwanderers den Lawinenkegel querte, mussten auch hier aufwändige Suchmaßnahmen stattfinden, wieder mit Unterstützung einer Hubschrauberbesatzung. Erneut konnten die Helfer Stunden später Entwarnung geben. Die Suche hatte keine Anhaltspunkte ergeben, dass jemand verschüttet worden war.

Am vergangenen Wochenende herrschte in den Allgäuer, Ammergauer und Werdenfelser Alpen in höheren Lagen die Meldestufe 4 (groß),

überall sonst im oberbayerischen Alpenraum die Warnstufe 3 (erheblich).

Trotz dieser Gefahren wurden in den Bergen viele Wanderer und Skitourengeher festgestellt, am Damkar bei Mittenwald beispielsweise.
Weil aufgrund der aktuellen Corona-Lage die Karwendelbahn bis auf weiteres ihren Fahrbetrieb eingestellt hat, finden im oberen Bereich momentan keine künstlichen Sprengungen zur Minderung der Lawinengefahr statt. Dennoch ignorierten Tourengeher die Warnhinweise und begaben sich in Lebensgefahr.
Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd in Rosenheim warnt heute dringend vor der derzeit immer noch herrschenden Lawinengefahr!
Von den Berchtesgadener Alpen bis zu den Allgäuer Alpen stellt der Lawinenwarndienst Bayern am heutigen Dienstag in allen Gebieten in höheren Lagen immer noch die Warnstufe 3 (erheblich) fest und weist darauf hin, dass
„Unternehmungen im Gebirge zur Zeit Vorsicht und eine überlegte Routenwahl erfordern. Zu beachten ist, dass Skipisten momentan nicht überwacht und vor Lawinengefahren gesichert werden. Mit der markanten Erwärmung zur Wochenmitte hin bleibt die Lawinen-Situation angespannt.“

Informationen zur Lawinengefahr und zum richtigen Verhalten bekommen Interessierte auf den Internetseiten des Lawinenwarndienstes Bayern und des Deutschen Alpenvereins:

Lawinenwarndienst Bayern
DAV – Lawinenarten und Lawinengefahren
Foto: Polizeipräsidium Oberbayern Süd