Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März nimmt Stellung zur „Drei-Gänge-Menü“-Affäre

Hoch schlugen die Wellen, als vergangenen Donnerstag die Vizepräsidentin des Polizeipräsidiums Süd, Eva Schichl, im Rahmen einer kleinen Feier in den Ruhestand verabschiedet wurde (wir berichteten). Denn während das Land in der Lockdown-Starre verharrt, Gastronomie verboten ist, wurden die Gäste im Rosenheimer KuKo bewirtet. Prompt hagelte es harsche Kritik von Wirten und aus den Reihen der Grünen und FDP im Bayerischen Landtag. Unter den Gästen bei der Verabschiedung war auch Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März, der sich jetzt in den sozialen Medien geäußert hat.

Eigentlich sollte die Verabschiedung und „Dienstbesprechung des Innenministeriums“, wie es offiziell hieß, im großen Rahmen stattfinden. Weil das in Coronazeiten aber nicht möglich ist, waren nur zehn Gäste geladen, die anschließend von einer Catering-Firma verköstigt wurden. Serviert wurden Suppe, Kalb und Bayrisch Creme. Anwesend waren unter anderem die scheidende Vizepräsidentin Schichl, ihr Nachfolger Frank Hellwig, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, Landespolizeipräsident Prof. Dr. Wilhelm Schmidbauer, Polizeipräsident Robert Kopp und OB März.
 
Während gleichzeitig für die Öffentlichkeit harte Einschränkungen gelten, tauchte umgehend die Frage auf, ob hier mit zweierlei Maß gemessen wurde. Im Netz reagierten zahllose Bürger mit Unverständnis und Ärger. Jetzt nimmt OB Andreas März in den sozialen Medien Stellung zur „Drei-Gänge-Menü“-Affäre.
„Gleich als erstes vorneweg: Es tut mir leid, dass die Stadt Rosenheim wieder mal in Zusammenhang mit Corona schlechte Presse bekommen hat“, bedauert er. Als März die Einladung des Polizeipräsidiums Oberbayern angenommen habe, sei im Vordergrund gestanden, ein Zeichen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit der zuständigen Ordnungs- und Sicherheitsbehörden zu setzen.
Den Termin nicht wahrzunehmen sei in dieser Hinsicht keine Option gewesen, so März weiter. Zudem habe sein Büro im Vorfeld die Zulässigkeit dieser Veranstaltung mit dem Innenministerium extra abgestimmt und abgeklärt. Der Oberbürgermeister: „Es gab keine Einwendungen. Grundsätzlich ist man im Nachhinein wohl immer schlauer. In dieser Zeit gilt, dass jeder Schritt in der Öffentlichkeit zweimal überlegt werden sollte.“