So – jetzt noch mal ganz in Ruhe: Wer in einem Corona-Hotspot mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 200 wohnt, darf sich ab heute für touristische Tagesausflüge maximal 15 Kilometer von seinem Wohnort entfernen. Das Einkaufen, der Besuch von Verwandten und Lebenspartnern sowie der Arbeitsweg sind von der 15-Kilometer-Regel nicht betroffen! Für 28 Kreise und Städte im Freistaat trifft die neue Bewegungs-Radius-Regel ab heute zu – unter anderem auch für die Stadt Rosenheim, wie berichtet! Welche Kommunen betroffen sind, das geht nach den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI). Aufgehoben werden kann die Einschränkung des Aktionsradius erst dann, wenn die Infektionswerte an mindestens sieben aufeinanderfolgenden Tagen unter dem Wert von 200 liegen …

Aktuell gilt dies für 28 Landkreise und Städte in Bayern, sortiert nach Höhe der Inzidenz (Stand Montag, 0 Uhr):

Landkreis Passau: 341,5
Landkreis Berchtesgadener Land: 338,0
Landkreis Wunsiedel: 331,7
Landkreis Kulmbach: 324,2
Stadt Coburg: 323,8
Stadt Passau: 304,9
Landkreis Deggendorf: 294,6
Landkreis Coburg: 290,5
Landkreis Kronach: 268,2
Landkreis Rottal-Inn: 261,7
Landkreis Bayreuth: 256,6
Landkreis Regen: 254,5
Landkreis Roth: 254,0
Stadt Landshut: 246,6
Landkreis Donau-Ries: 234,0
Landkreis Cham: 233,6
Stadt Hof: 231,3
Landkreis Tirschenreuth: 229,0
Stadt Fürth: 224,1
Landkreis Lichtenfels: 223,1
Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen: 222,7
Miesbach: 221,0
Stadt Weiden i.d.Opf: 217,6
Landkreis Freyung-Grafenau: 214,4
Stadt Rosenheim: 207,7
Stadt Ingolstadt: 203,1
Landkreis Dingolfing-Landau: 202,7
Landkreis Haßberge: 200,3

Der Grund der Regel:
Die Behörden wollen mit der Regel vor allem touristischen Ausflügen einen Riegel vorschieben. In den vergangenen Wochen wurden beliebte Ausflugsziele auch in der Region zum Teil regelrecht überrannt – die sozialen Medien können ein Bilder-Lied davon singen: Gepostet wurde zigfach in den vergangenen Tagen, wie schön es in den Touri-Hotspots doch sei. Mit Schlitten, Touren-Ski und Wanderschuhen …
Auch am vergangenen Samstag und Sonntag hat vielerorts noch einmal Hochbetrieb geherrscht – zum Abschluss der bayerischen Ferienzeit, meldet das Polizeipräsidium Rosenheim.
Innenminister Joachim Herrmann kündigte gestern noch einmal verstärkte Polizei-Kontrollen an, etwa an Wanderer-Parkplätzen. Alle Unbelehrbaren müssen demnach mit harten Sanktionen und hohen Geldbußen rechnen, erklärte der Minister. Bei einem Verstoß drohe ein Bußgeld in Höhe von 500 Euro. Kontrolliert werde vor allem nach den Kennzeichen der Fahrzeuge.

Laut BR würde Uwe Brandl, der Präsident des Bayerischen Gemeindetags, gerne noch einen Schritt weitergehen – er hält den ab heute coronabedingt geltenden 15-Kilometer-Bewegungsradius zu schwer kontrollierbar. Als Alternative schlägt der niederbayerische Bürgermeister vor, Bewegungsprofile aus Handys auszulesen …
Quelle BR
Foto: bfv