Die Virus-Variante B1.1.7 gilt als besonders ansteckend: Die erstmals in Großbritannien nachgewiesene Corona-Mutation sei jetzt auch in Bayern nachgewiesen worden und somit angekommen, hieß es gestern nach der Kabinetts-Sondersitzung (wir berichteten). Wo genau, wurde nicht bekannt gegeben. Für Ministerpräsident Markus Söder ist dieser Fall ein Grund zu großer Sorge, sagte er. In der ohnehin angespannten Situation bedeute es ein Zusatzrisiko. Das Gesundheitsministerium habe ihn am Dienstagabend über den Fall einer infizierten Reiserückkehrerin aus Großbritannien informiert.

Ende Dezember kam die Nachricht zunächst aus Großbritannien: Der SARS-CoV-2-Erreger sei mutiert – und das in einer Variante, die sich anscheinend schneller übertrage … Viele Länder der Welt schlossen ihre Grenzen zur Insel, um die Ausbreitung zu verhindern. Auch Deutschland ließ noch am Tag der Meldung die meisten Landungen aus Großbritannien stoppen.
An Heiligabend wurde die Mutation schließlich erstmals bei einer deutschen Frau nachgewiesen. Die Betroffene sei am 20. Dezember aus Großbritannien nach Baden-Württemberg eingereist und wurde daraufhin positiv auf die mutierte Variante B1.1.7 getestet, teilte das Gesundheitsministerium in Stuttgart mit.
Erst später stellte sich heraus, dass eine Frau aus Niedersachsen die Virus-Variante bereits im November bei einer Behandlung in der Medizinischen Hochschule Hannover  in sich getragen haben musste. Die Proben wurden nämlich schon im November entnommen und nach Auftreten der neuen Variante in Großbritannien nachträglich von der MHH eingehender untersucht. Eine Überprüfung der Proben im Referenzlabor der Charité Berlin bestätigte demnach, dass es sich um die Variante B1.1.7 des Virus handelte.
In Großbritannien ist die Zahl der Neuinfektionen derweil auf mehr als 60.000 pro Tag hochgeschnellt, weil B1.1.7 sehr viel ansteckender als das bisherige Corona-Virus sei. Premierminister Boris Johnson verhängte deshalb jetzt einen neuen Lockdown.
Quelle Bayerischer Rundfunk