Die Silvesternacht im Schutzbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd verlief weitestgehend friedlich und ruhig. In der Zeit von Donnerstag, 19 Uhr, bis zum Neujahrsmorgen, 7 Uhr, wurden die Beamtinnen und Beamten der Polizeidienststellen zu 219 Einsätzen (209 im Vorjahr) gerufen. Die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung hielt sich an die derzeit geltenden Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, einige Wenige, die dagegen verstießen, erwartet nun eine Anzeige.     

Um in dieser besonderen Nacht für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu sorgen, zeigten die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten der Dienststellen im Schutzbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd eine erhöhte Präsenz. Wie auch in den Vorjahren, stieg die Zahl der Einsätze gegen Mitternacht an und beschäftigte die Kolleginnen und Kollegen bis in die frühen Morgenstunden.
 
Ein besonders tragischer Vorfall ereignete sich bereits am Silvesterabend gegen 20.40 Uhr. In der Grenzlandstraße in Bad Reichenhall, Landkreis Berchtesgadener Land, erlitt ein 56-jähriger Einheimischer schwerste Verletzungen an der Hand, als es vermutlich zur Detonation eines Silvesterkrachers kam. Der Mann musste nach intensiver medizinischer Betreuung vor Ort mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Um den Vorfall genauer aufklären zu können, sind die Beamten der Polizeiinspektion Bad Reichenhall auf der Suche nach Zeugen. Hinweise hierzu bitte an die Inspektion unter der Telefonnummer 08651/970-0.
Die derzeit geltenden Kontaktbeschränkungen beziehungsweise die nächtliche Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr waren für einige Wenige kein Grund, auf eine Silvesterparty zu verzichten. Anbei einige ausgewählte Fälle:
– An der Rossfeldpanoramastraße in Berchtesgaden wurden gegen 23.45 Uhr acht Personen einer Kontrolle unterzogen. Einen triftigen Grund zum Aufenthalt außerhalb ihrer Wohnungen nach 21 Uhr konnte niemand benennen. In der Personengruppe befanden sich auch österreichische Staatsangehörige, welche somit aus einem Risikogebiet einreisten, ohne sich unverzüglich in Quarantäne zu begeben. Bei zwei Personen wurden jeweils zwei Schreckschusswaffen mit insgesamt über 1400 Schuss Munition aufgefunden.
– In Garmisch-Partenkirchen wurde kurz nach Mitternacht eine Party mit neun Jugendlichen in einer Lokalität festgestellt und aufgelöst.
– In Burgkirchen an der Alz, Landkreis Altötting, wurde die Polizei gegen 1.30 Uhr zu einer überlauten Party in einer Wohnung gerufen, in der neun Erwachsene angetroffen wurden. Allen Personen, die nicht dem Hausstand angehörten, wurde unmittelbar ein Platzverweis erteilt.
 
– Über 20 Gäste hatte sich ein junger Mann aus dem Landkreis Mühldorf zu sich nach Hause auf ein landwirtschaftliches Anwesen eingeladen. Auch diese Party wurde von den Polizeibeamten gegen 2.30 Uhr vorzeitig beendet.
 
Alle Personen, die gegen die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen verstießen, wurden angezeigt. Insgesamt wurden in der vergangenen Nacht 253 Verstöße festgestellt. Über die Höhe des zu bezahlenden Bußgeldes entscheidet nun die jeweils zuständige Kreisverwaltungsbehörde.
 
Insgesamt acht Verkehrsunfälle (sieben im Vorjahr) ereigneten sich in der Silvesternacht, wobei sieben Personen verletzt wurden und ein Sachschaden von rund 25.000 Euro entstand. Zudem wurden die Polizeibeamtinnen und -beamten zu insgesamt 32 Ruhestörungen, sechs Sachbeschädigungen und neun Körperverletzungen gerufen.
 
Alles in allem kann im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd von einer ruhigen Silvesternacht gesprochen werden.