Deutliche wie unnötige 1:4-Heimniederlage der Starbulls gegen den Tabellenführer

Die Starbulls Rosenheim empfingen in der DEL2 die Pinguine aus Krefeld im ROFA-Stadion – mit neu zusammengestellten Sturmreihen. So konnten die Grün-Weißen dem frischgebackenen Tabellenführer vom Niederrhein vor 4.194 Zuschauern zwar über 60 Minuten Paroli bieten, am Ende aber stand eine deutliche wie unnötige 1:4-Heimniederlage zu Buche.
Matchwinner für die Gäste waren der gut aufgelegte Torhüter Felix Bick und der dreifache Torschütze Marcel Müller.
 
Luigi Calce als Mittelstürmer mit Lukas Laub und Jordan Taupert, C.J. Stretch als Center zwischen Fabian Dietz und Luis Zerter-Gossage und Charlie Sarault als Mittelstürmer für Scott Feser und Ville Järveläinen – die ersten drei Rosenheimer Sturmreihen präsentierten sich im Heimspiel gegen Krefeld in ganz neuer Zusammenstellung. Und trotz der 1:4-Niederlage will Chefcoach Jari Pasanen daran weiter festhalten: „Die Sturmreihen an sich haben gut funktioniert. Mir hat das gut gefallen. Aber wenn keiner die Augen vom Torwart wegnimmt und wenn wir die Rebounds nicht kreieren, ist es schwierig, Tore zu schießen.“
Im ersten Durchgang schoss keine Mannschaft ein Tor. Das Spiel kam nur langsam in die Gänge. Die Gäste konnten zwei Überzahlminuten, die Hausherren deren vier nicht nutzen. Gegen Drittelende wurden die Starbulls gefährlicher, forderten Felix Bick mit Schüssen zu immer mehr Proben heraus, die der Krefelder Schlussmann aber mit viel Geschick und manchmal auch etwas Glück bestand.
Auch im zweiten Drittel waren die Hausherren zunächst das Team mit Spiel- und Chancenvorteilen, wurden aber mit Anbruch der 25. Spielminute kalt erwischt. Die Pinguine spielten sich über die rechte Seite nach vorne, Mark Zengerle startete hinter das Tor und bediente Marcel Müller, der Starbulls-Goalie Oskar Autio aus kurzer Distanz tunnelte – ein Treffer aus dem Nichts.
Eine Minute später legten die Gäste nach: Oliver Mebus zog ab, Oskar Autio wehrte den Puck mit den Schoner zur Seite ab genau vor die Kelle von Adam Payerl, der ins leere Tor abstaubte (26.). Dem Treffer zum 0:2 ging allerdings ein nicht geahndetes Beinstellen von Jonathan Matsumoto gegen Dominik Tiffels voraus, ohne das die Pinguine gar nicht erst in Scheibenbesitz gekommen wären. Pech also für die Grün-Weißen, bei denen C.J. Stretch den Anschlusstreffer auf der Kelle hatte. Der Rosenheimer Kapitän schaufelte das Spielgerät nach feinem Solo aber über die Latte (30.)
Momente später stellte Marcel Müller auf 0:3 – der Krefelder Topscorer fuhr auf scheinbar verlorenem Posten in die Rosenheimer Zone und ließ dann mit einem Handgelenkschuss den zum Block prädestinierten Verteidiger Maximilian Adam und Torwart Autio gleichermaßen alt aussehen (31.). Die Starbulls hatten auch in der Phase vor der zweiten Pause etwas mehr vom Spiel, der Spitzenreiter dagegen die beste Torchance: Matthew Santos fuhr nach einem Fehlpass von Charlie Sarault mutterseelenallein auf das Tor zu, scheiterte aber an Autio.
Mit der Sirene zur zweiten Pause lieferten sich Scott Feser und Mick Köhler eine Fight-Einlage, die der Rosenheimer Stürmer gewann. Die Streithähne mussten die ersten fünf Minuten des Schlussabschnitts von der Strafbank aus verfolgen – und sahen nicht aufgebende Starbulls, aber auch recht souverän verteidigende Gäste. Dann fing Lukas Laub einen Befreiungsversuch vom Ex-Rosenheimer Zack Dybowski ab und bediente Maximilian Vollmayer. Der Verteidiger schoss aus der Halbdistanz und erzielte unhaltbar ins rechte obere Eck seinen ersten Treffer in der laufenden Saison – 1:3 (46.).
Die Starbulls drängten auf das Anschlusstor. Ein Abschluss von Scott Feser zischte knapp am linken Pfosten vorbei. Auch bei einem druckvoll gestalteten Powerplay lag der zweite Rosenheimer Treffer in der Luft. Nach einem Schuss von Shane Hanna, den Gästekeeper Bick nicht festhalten konnte, schob Fabian Dietz den Puck aus kurzer Distanz an den Pfosten. Auf der anderen Seite traf erneut Marcel Müller, diesmal aus sehr spitzem Winkel über die Schulter von Torwart Autio unter das Tordach zum 1:4 – ein gleichermaßen sehenswertes wie glückliches Tor (51.).
Die Hausherren steckten nicht auf, wurden von ihren leidenschaftlichen Fans weiter nach vorne gepeitscht, kamen aber nur noch zu einer klaren Torchance, die Lukas Laub vergab. Wie schon im Spiel zuvor beim 0:3 in Regensburg mussten die Starbulls eine vom Ergebnis her deutliche, aber dennoch unnötige Niederlage quittieren. „Wir haben einfach zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht und konnten uns auf unseren Torwart verlassen“, gab Gäste-Cheftrainer Thomas Popiesch nach der Partie auch unumwunden zu.
Am heutigen Sonntag gastieren die Starbulls Rosenheim in Crimmitschau. Das Duell gegen die Eispiraten beginnt um 17 Uhr (Liveübertragung auf www.sporteurope.tv).
Die Westsachsen holten beim Auswärtsspiel am Freitag in Bad Nauheim einen Punkt (2:3 nach Penaltyschießen) und verkürzten den Rückstand auf die Starbulls auf zwei Zähler.
Die Grün-Weißen stehen trotz der Niederlage gegen Krefeld weiterhin auf Tabellenrang vier, könnten im engen Klassement bei einer weiteren Pleite heute jedoch bis auf den neunten Platz zurückfallen.

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