Schlussspurt bescherte dem EHC noch deutlichen Sieg gegen Pfaffenhofen
„Wir hatten Spiele, in denen wir mehr als 40 Minuten sehr gut gespielt haben und doch verloren haben. Heute haben wir nur 20 Minuten gut gespielt und drei Punkte geholt.“ Das war die Aussage von Trainer Jürgen Lederer nach der Eishockey-Bayernliga-Partie des EHC Waldkraiburg gegen den EC Pfaffenhofen.
Dieses Spiel ließ sich im Vorfeld nicht leicht einschätzen, surften die Pfaffenhofener Spieler doch auf einer bereits drei Spiele andauernden Erfolgswelle – ein untypisches Gefühl in Pfaffenhofen in den letzten Jahren. Auch die Löwen gingen mit einer Siegesserie in dieses Spiel – eine davon musste demnach reißen.
Im ersten Drittel machte es die Mannschaft von Coach Lederer noch ganz ordentlich. Auch wenn ihm laut eigener Aussage ebenfalls einiges fehlte im ersten Durchgang, kreierten die Löwen aus Zuschauersicht einige gute Chancen. Man hatte Pfaffenhofen gut im Griff und ließ kaum zu, dass die Gäste ins Spiel fanden. Die erste große Möglichkeit, nach zuvor eher harmlosen Abschlüssen auf den Kasten von Steven Catelin, hatte Daniel Hora in der 5. Minute. Nach einer Strafe gegen Pfaffenhofens Eckl zog Hora von der blauen Linie ab, und es war einzig dem Torhüter zu verdanken, dass es hier nicht bereits 1:0 stand. Noch in derselben Strafzeit nutzten die Löwen ihre Überlegenheit jedoch konsequent.
Wieder war es ein Schuss aus der Distanz, diesmal von Martin Kokeš, der durch viel Verkehr hindurch den Weg ins Tor fand. Catelin war komplett die Sicht genommen, sodass er nicht eingreifen konnte. Auch in der Folge sahen die 600 Waldkraiburger Fans – Pfaffenhofen hatte keine eigenen Anhänger mitgebracht – einige klare Möglichkeiten der Löwen. In der 10. Minute setzte Šrámek seinen Kapitän Vogl stark vor dem Tor in Szene, doch dieser scheiterte freistehend an Catelin. Zwar wachten die Pfaffenhofener gegen Ende des Drittels leicht auf, doch konnten sie Tobi Sickinger im Tor des EHC kaum ernsthaft gefährlich werden.
Dies änderte sich im zweiten Durchgang deutlich. Nach nur etwas mehr als drei gespielten Minuten glichen die „Eishogs“ die Partie aus. Ausgangspunkt war ein schneller Konter, den Alexander Eckl zwischen den Beinen von Sickinger hindurch zum 1:1 vollendete. Ob es der Treffer selbst war oder ein anderes Momentum – die Löwen verloren im Anschluss komplett den Zugriff. Sie blieben statisch, kamen körperlich wie gedanklich zu spät und wurden von Pfaffenhofen stellenweise tief ins eigene Drittel gedrängt. Kurz vor Ablauf der ersten von insgesamt nur zwei Löwen-Strafen an diesem Abend legten die Gäste erneut nach. Nachdem Daniel Hora einen Puck direkt vor dem eigenen Tor nicht vollständig kontrollieren konnte, reagierte Pfaffenhofens Vrana am schnellsten und traf aus nächster Nähe zum 1:2. Der restliche Abschnitt verlief weiter klar zum Nachteil der Löwen, die von Glück sprechen konnten, dass sie lediglich mit einem Tor Rückstand in die Pause gingen.
Im dritten Drittel liefen die Löwen wieder sichtbar entschlossener auf. Folgerichtig war es Andris Džeriņš, der nach knapp drei Minuten den berühmten „Dosenöffner“ fand und zum 2:2 ausglich. Nachdem ein Vorstoß von Ovaska inklusive Pass auf Džeriņš und Decker zunächst noch erfolglos geblieben war, blieb der Lette hartnäckig, drehte sich im Slot und beförderte den Puck mit der Rückhand in die Maschen – der Jubel in der Halle entsprechend laut. Die Löwen hatten nun wieder Zugriff, spielten aggressiver und kamen erneut zu guten Gelegenheiten. Besonders die Förderlizenzspieler, die Coach Lederer nach der Partie ausdrücklich lobte, zeigten viel Biss und setzten Energieimpulse für die gesamte Mannschaft. Trotzdem durfte sich vorerst wieder Pfaffenhofen auf der Anzeigetafel verewigen. Ein weiterer Konter, diesmal verwertet von Oliver Eckl, brachte die Gäste mit 2:3 erneut in Führung.
Waldkraiburg antwortete jedoch schnell. Weniger als zwei Minuten später sorgte Patrick Zimmermann, der sich immer mehr zu einer gefährlichen Option von der blauen Linie entwickelt, mit einem präzisen Schuss für das 3:3. Die Schlussminuten gehörten anschließend klar den Löwen. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit setzte Džeriņš einen Vorstoß geduldig fort, wartete, bis seine Teamkollegen vollständig nachgerückt waren, und spielte einen perfekten Pass auf Santeri Ovaska, der eiskalt zum 4:3 verwertete.
Pfaffenhofen nahm daraufhin den Torhüter vom Eis, um mit sechs Feldspielern zu agieren. Doch erneut trafen die Löwen: Daniel Hora, der dieses Kunststück bereits mehrfach vollbracht hat, beförderte die Scheibe aus der eigenen Zone heraus direkt ins leere Tor.
Trotz der Entscheidung nahmen die Gäste den Torhüter abermals vom Eis, was schließlich auch noch Leon Decker nutzte, der nach einem gewonnenen Sprint die Scheibe zum 6:3-Endstand einnetzte.
AHA
Foto: Yasmin Neumann
EHC Waldkraiburg – EC Pfaffenhofen 6:3 (1:0, 0:2, 5:1)
Tor: [X] #32 Sickinger, #45 Hentner;
Verteidigung: #3 Hora, #10 Lode F., #20 Rott, #23 Ludwig, #50 Kokeš, #81 Cejka, #98 Zimmermann;
Angriff: #7 Lode P., #13 Šrámek, #18 Ovaska, #25 Džeriņš, #34 Decker, #51 Lier, #52 Schlepp, #63 Ruß, #68 Rosenkranz, #78 Kaer, #88 Vogl, #92 Revaj;
Tore: 1:0 (5:44) Kokeš (#50) (Lode P., Cejka) – PP; 1:1 (23:18) Eckl A. (Vrana, Tlacil); 1:2 (28:15) Vrana (Tlacil, Hätinen L.) – PP; 2:2 (43:02) Džeriņš (Ovaska, Decker); 2:3 (52:05) Eckl O. (Tlacil, Vrana) – PP; 3:3 (53:46) Zimmermann (Ovaska, Džeriņš); 4:3 (58:05) Ovaska (Džeriņš, Decker); 5:3 (58:38) Hora – ENG; 6:3 (59:45) Decker – ENG;
Zuschauer: 596,
Strafen: Waldkraiburg 4 – Pfaffenhofen 2.
Schaufenster


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