Feldtag des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim zum Thema Grünlandsanierung
Dass Grün nicht gleich Grün ist, zeigt sich bei Wiesen und Weiden. Doch worin unterscheiden sich Grünlandflächen, wenn sie doch augenscheinlich alle gleich aussehen? Die Antwort liegt im Detail, nämlich in der Bestandzusammensetzung, welche durch eine Grünlandsanierung verändert werden kann.
Das Ziel der Sanierung ist es, ein ertragsreiches und hoch qualitatives Grünland zu erhalten, das auch unter schwierigen Witterungsbedingungen wie anhaltende Trockenheit oder Nässe hohe Energie- und Eiweißerträge liefert und zudem schmackhaft ist. So sollen zum Beispiels das Bastardweidelgras und die Gemeine Rispe durch wertvolle Futtergräser wie das Deutsche Weidelgras und die Wiesenrispe ersetzt werden.
Um die Bestandeszusammensetzung positiv zu beeinflussen, muss der Landwirt die richtige Methode mit der richtigen Bearbeitungsintensität auswählen. Diese reicht vom Auskämmen unerwünschter Arten mit einem Grünlandstriegel bis hin zum kompletten Vergraben der Altnarbe. Das Ziel bleibt dasselbe – ein leistungsfähigeres Grünland zu schaffen. Wann sich welche Methode eignet, hängt von mehreren Faktoren, wie dem Bestand, dem Boden und der Hangneigung ab und muss vom Landwirt abgewogen werden.
Um verschiedene Geräte im Praxiseinsatz vergleichen zu können, kamen rund 100 interessierte Landwirtinnen und Landwirte sowie Vertreter der Maschinenringe, des Wasserwirtschaftsamtes und der unteren Naturschutzbehörde auf Einladung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Rosenheim zu einem Feldtag auf den landwirtschaftlichen Betrieb von Josef Linner in Gaben bei Bad Endorf. Zu Beginn der Veranstaltung stand der alte Grünlandbestand im Fokus. Betriebsleiter Josef Linner wies dabei auf die Probleme mit Bastardweidelgras und Gemeiner Rispe hin.
Anschließend konnten sechs Parzellen begutachtet und beurteilt werden, die in den letzten Jahren mit einer Celli-Fräse erneuert wurden. Johannes Überacker (AELF Rosenheim) und Josef Linner berichteten über den Einfluss des Bodens, der gewählten Saatgutmischung, der Technik sowie über bisherige Erfahrungen. Es zeigte sich deutlich, dass das bereits erneuerte Grünland eine wesentlich höhere Wertigkeit aufgrund wertvollerer Arten aufwies. Maximilian Satzl (AELF Rosenheim) erklärte in diesem Zusammenhang, dass bei einem vollständigen Abtrennen der Grasnarbe, sofern dies nach Abwägung des Landwirts als notwendig erachtet wird, ein Antrag auf Dauergrünlanderneuerung beim zuständigen AELF gestellt werden muss.
Für großes Interesse unter den Landwirten sorgte die anschließende Maschinenvorstellung. Vor Ort wurden eine Spatenmaschine, eine Umkehrfräse, eine Celli-Fräse, ein Pflug, ein Striegel und eine Kreiselegge im Einsatz gezeigt. Bei der Maschinenvorstellung wurde deutlich: Es gibt nicht die eine Methode für jeden Betrieb – aber für jeden Betrieb eine Methode. Abschließend bedankte sich Johannes Überacker (AELF Rosenheim) herzlich bei Josef Linner, der das AELF Rosenheim als Demo-Betrieb tatkräftig unterstützt. Ebenfalls wurde sich bei Markus Holdinger (Spatenmaschine), Jakob Niedermair (Umkehrfräse), Sebastian und Martin Fischer (Celli-Fräse), Simon Buchner (Striegel) und Josef Blank (Kreiselegge) für die Vorstellung der Geräte bedankt.
Schaufenster


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