Über mangelnde Arbeit konnte sich die Polizei gestern nicht beschweren
Startete der gestrige Freitag-Wiesntag noch mit Regen, verschwand das Nass mehr und mehr zum Abend hin. Die Stimmung war dann, vielleicht auch mit Gerstensaft Unterstützung, feucht – fröhlich – ausgelassen.
Über mangelnde Arbeit konnte sich die Polizei nicht beschweren. Die Suiten der Dienststelle waren dann bereits gegen 21 Uhr belegt. Da hieß es schon „alles ausgebucht“.
Ja ist denn schon Ostern?
Zu dieser Überlegung hätte man an einem Fahrgeschäft kommen können. Mit Taschenlampen und Handyleuchten bewaffnet, befanden sich mehrere Personen an einem Fahrgeschäft. Sogar unter dem Fahrgeschäft sah man funkelnde und aufblitzende Lichtstrahlen. Die alarmierte Wiesnwache konnte die zeitlich versetzte Ostereiersuche mit kriminalistischem Spürsinn aufklären.
Während einer Fahrt war eine Handtasche zu Boden, der Inhalt hatte sich unter dem Fahrgeschäft verteilt und mit tatkräftiger Unterstützung von Freunden und Bekannten suchte die Verliererin nun ihr Hab und Gut. Die einfarbige Lasershow wurde dann beendet. Die Frage, ob alles gefunden wurde, konnte nicht mehr beantwortet werden. Vielleicht liegt ja noch das ein oder andere „heruntergeflogene Ostergeschenk“ herum. Die Fahrgeschäfts-Inhaber wollen heute bei Tageslicht nochmals nach dem „Osterhasen“ schauen …
„Latz runter – Strahl raus“
Wenn man oben viel reinschüttet, kommt unten viel wieder raus. Aber man sollte sich dabei dann doch schon im Griff haben. Nicht ganz so im Griff hatte sich ein 22-Jähriger aus Innsbruck. Sein eigens auferlegtes Kommando: „Latz runter – Strahl raus“ ist in den Toiletten gut, aber nicht auf der Festwiese gegen ein Kassenhäuschen. Sein gerstensaftbedingtes Tankguthaben ergab einen Wert von über zwei Promille.
Wenn man es nicht versteht, einfach zu gehen
Schwierig war die Diskussion mit einem 24-Jährigen aus Wattens (Österreich). Er erhielt zuvor ein Wiesnverbot, weil er sich nicht an die Spielregeln hielt. Aber dass er nun gehen musste, ging einfach nicht in seinen Kopf. Vielleicht war sein Kopf nicht mehr zu 100 Prozent aufnahmefähig, da sich dort rund drei Promille bereits breit gemacht hatten. Da hilft dann alles nichts, mit polizeilicher Unterstützung erfolgte der Check-In in eine Ausnüchterungszelle.
Respekt – Respekt
Mit einem Maßkrug in der Hand steuerte ein 17-Jähriger aus dem Landkreis Traunstein von einem Biergarten in Richtung Ausgang. Die Bitte von der Wiesnwache, den Biertopf zurückzulassen, verstand er zunächst nicht. Aber nach ein paar klärenden Worten stellte er den Krug dann doch brav zur Seite. Wie gut das Bier wirkt und wieviel Power es gibt, zeigte er dann unverhofft den Beamten. 20 Liegestützen direkt vor den Einsatzkräften, alle formschön und elegant durchgezogen. Da zollten die Beamten ihren vollsten Respekt. Jetzt, doch ein wenig kraftloser, ging der junge Sportsmann vom Herbstfestgelände.
Rückkehrer geht auf Wiesnwache los
Ein 33-jähriger Mann aus Lofer (Österreich) erhielt ein Wiesnverbot, weil er ein unrühmliches Verhalten in einem Biertempel an den Tag legte. Wenig später wurde er aber auf dem Festgelände erneut angetroffen. Von der Wiesnwache angesprochen, zeigte sich der Österreicher not amused. Beim Verbringen zur Dienststelle schlug er unvermittelt auf die Beamten ein. Dass er dabei seinen eigenen Landsmann verletzte, bekam der 33-Jährige mit seinen rund drei Promille vielleicht gar nicht mehr mit. Durch die Schläge verletzte sich ein Polizeibeamter aus Österreich er war zur Unterstützung der Wiesnwache eingesetzt – am Arm. Seine Wanderschaft trat der Randalierer dann auch unverzüglich an: Seinen Zielpunkt erreichte er in einer Ausnüchterungszelle der Rosenheimer Polizei. Eine Widerstandsanzeige ist die Folge.
Match-Strafe
Da hilft dann irgendwann alles nichts mehr. Weil zwei Männer aus Bad Reichenhall es einfach nicht verstanden, dass sie nicht mehr in einen Almbetrieb auf der Wiesn dürfen, fingen sie an zu randalieren und herumzupöbeln. Wunderschön wollten sie dann noch ihre über zwei Promille zur Schau stellen. Wundervoll wohl eher in ihren Augen. Die Wiesnwache sprach eine Match-Strafe aus. Um in der Eishockeysprache zu bleiben hieß es: Ende und aus – raus vom Spiel namens Herbstfest.
Unerfreulicher Wiesn-Rekord
Da muss sogar die Wiesnwache zweimal hinschaun – in einem Bierausschank-Betrieb auf dem Festgelände pöbelte ein 48-jähriger Mann aus Spiss (Österreich) herum. Die Beamten der Wiesnwache mussten beim Alkoholtest staunen: Ein bisheriger, unerfreulicher Rekord. Der Test ergab einen Wert von knapp fünf Promille. Die Ausnüchterungszelle war dann das Nachtquartier des 48-Jährigen.
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