Plädoyer von Bürgerhilfe und Senioren-Beirat Pfaffing gestern zum „Wohnen im Alter“

Eine wichtige Zukunfts-Aufgabe einer Gemeinde ist es, nachhaltige, senioren-gerechte Strukturen in den Kommunen aufzubauen und neue Wohn- und Unterstützungsformen für ältere Menschen weiter zu entwickeln und umzusetzen. Einer, der nicht müde wird, seit Jahren darauf aufmerksam zu machen – das ist der Seniorenbeauftragte der Gemeinde Pfaffing, ÜWG-Rat Josef Rester. In der Sitzung des Gemeinderates am gestrigen Abend bekam er mit Nachdruck Unterstützung von der Bürgerhilfe Pfaffing und vom Senioren- und Behindertenbeirat der Gemeinde. 

Zum „Wohnen im Alter“ hatten sie nämlich – in Anbetracht einer in Kürze bevorstehenden, nichtöffentlichen Klausurtagung der Pfaffinger Räte zum Thema – eigens ein zweiseitiges Plädoyer verfasst.

Im Zuschauerraum saßen gestern deshalb auch einige Vertreter der Bürgerhilfe und des Beirates, als Bürgermeister Josef Niedermeier  aus dem Schreiben zitierte.

Die Unterzeichner Andreas Demmel (Bürgerhilfe) und Kevin Komorek (Beirat) appellierten im Namen der älteren Mitbürger in dem Brief daran, ausdrücklich noch in diesem Jahr zum Projekt einen klaren Beschluss zu fassen, damit das Vorhaben in den kommenden Jahren endlich zu einem Abschluss kommen könne.

Gemeinsam spreche man sich dafür aus, dass die Gemeinde den Bau von altersgerechten Wohnungen beschließt, in denen Pfaffinger Senioren ihren Lebensabend verbringen können, wenn ein Leben im eigenen Haus nicht mehr möglich oder gewünscht sei. Im Plädoyer wurde ins Detail gegangen zu der

Projektart („kleinere, altersgerechte Wohnungen – definitiv aber kein Pflegeheim“),

zur Zielgruppe (kerngruppe Senioren, aber auch Menschen mit Beeinträchtigungen sowie sozial benachteiligte Personen),

zu einem gemischten Nutzungskonzept (wie mit Pflegedienst, dem Bürgerhilfe-Büro, Gemeinschaftsräumen)

und einem zeitlichen Rahmen (Beschluss noch heuer).

Nicht zuletzt auch zum Thema Standort gab’s ein deutliches Plädoyer:

Bürgerhilfe und Beirat nannten hier gemeinsam die in Pfaffing zentral gelegenen und sich im Gemeindeeigentum bereits befindlichen Grundstücke an der Hauptstraße 21 (Rauchbart-Haus) sowie noch unbebaut an der Bürgermeister-Bodmeier-Straße. Man stelle sich hier ein modulares Konzept vor zur späteren, möglichen Erweiterung.

Andreas Demmel, dem als Sprecher der Bürgerhilfe Pfaffing in der gestrigen Sitzung das Wort erteilt wurde, äußerte sich klar: Es rege alle auf, dass es nun leider schon seit Jahrzehnten keine Entscheidung in Pfaffing gebe.

Bürgermeister Josef Niedermeier wollte das so nicht stehen lassen: Es habe ja schon zum Beispiel Bedarfsermittlungen per Fragebogen in der Bevölkerung Pfaffings gegeben und auch sei stets deutlich geworden, dass alle hier im Haus für das Thema seien. Zudem stehe ja nun die interne Klausurtagung mit den Gemeinderäten in Kürze dazu an.

Er wolle im Namen der Gemeinde bei dem Projekt lediglich eine Mitbestimmung bei der Belegung der Wohnungen, im Gegensatz zu Bürgerhilfe und Beirat, die für ein Projekt ausschließlich in den Händen der Gemeinde selbst plädieren

Während Klaus Wagenstetter aus Forsting sagte, man müsste nun mal Firmen fragen, mit was man finanziell rechnen müsse, was auf Mieter da zukomme, ergänzte Tobias Forstner von der ÜWG die Projektidee zum „Wohnen im Alter“ damit, dass der Bestand an Häusern in Pfaffing nicht außer Acht gelassen werden sollte.

Ziel sei es hier, eine Art „Börse“ aufzubauen, in der freiwillig Häuser, die aus Altersgründen am Ort freiwerden, erst für junge, heimische Bürger angeboten werden – vor einem Verkauf auf dem freien Immobilien-Markt.

Eine weitere Wortmeldung gab es zum „Wohnen im Alter“ gestern Abend nicht im Pfaffinger Gemeinderat.

 

 

 

 

 

 

 

 

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