Markus Söder und sein Kabinett haben das heute beschlossen und es gilt ab dem kommenden Samstag

Man glaubt es ja kaum: Vom Team Obervorsicht mit den allerstrengsten Maßnahmen – erst vor wenigen Tagen war zum Beispiel die einstige Corona-Ausgangssperre in Bayern offiziell vom Bundesverwaltungsgericht als rechtswidrig erklärt worden – nun zum Team Obersalopp. Mit Vollgas …

Markus Söder und sein Kabinett haben am heutigen Dienstag als erstes Bundesland mit Sachsen-Anhalt in Deutschland die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen abgeschafft. Das Staatsgremium hat das am Mittag beschlossen und es gilt ab dem kommenden Samstag, 10. Dezember.

Die somit nun plötzlich sehr geschätzte Eigenverantwortung des Bürgers von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek also nun mitten im Winter. Wo die Kliniken und Arztpraxen gerade überlaufen von Menschen mit Atemwegsbeschwerden (wir berichteten) – vom Drama aktuell in den Kinder-Kliniken ganz zu schweigen. Und wo es auch seit kurzem keine Isolationspflicht mehr gibt für corona-positiv Getestete. So frei der Freistaat? Ein Schelm, wer bei so viel Großzügigkeit im Bayern-Land an die Wahlen im nächsten Jahr denkt …

Die Kritik von den bayerischen Grünen und auch von der SPD ist jedenfalls heftig heute: Was sei denn das jetzt für ein Signal an die Kliniken? Die Staatsregierung müsse das Ende der Maskenpflicht in Bus und Bahn sehr gut begründen. Das Argument der recht stabilen Inzidenzen habe schließlich schon sehr lange leider null Aussagekraft. Die Maske aufzusetzen, sei eine einfache, wenig belastende und verhältnismäßige Maßnahme. Sie habe jedoch große Wirkung gehabt.

In Bus und Bahn könne nun mal niemand ausweichen, wenn der Nachbar herumhuste. Um eine Überlastung der Krankenhäuser zu verhindern, müsse sich die Staatsregierung nun mit voller Kraft darauf konzentrieren, dass Kliniken gut ausgestattet und auf steigende Fallzahlen vorbereitet seien, fordern die Grünen.

Für Busse und Bahnen des Fernverkehrs hat der Bund dagegen bis Anfang April 2023 eine FFP2-Maskenpflicht gesetzlich vorgeschrieben.

Quelle BR