Steigende Zahlen: Landkreis Mühldorf bereitet sich vor - Ab nächster Woche Zuteilung - Ankunftszentren in Bayern bereits überlastet - Landrat kritisiert Regierung

Der Landkreis Mühldorf muss sich auf steigende Zugangszahlen von Geflüchteten vorbereiten. Das meldet das Landratsamt am heutigen Freitag-Nachmittag.

Aufgrund der aktuellen Überlastung der Ankunftszentren in Bayern sei es deshalb notwendig, im Landkreis Mühldorf erneut eine dezentrale Erst-Anlaufstelle zu installieren. Standort wird die ESV-Turnhalle in der Adolf-Kolping-Straße in Mühldorf sein, die als sogenanntes Drehkreuz fungieren soll.

Derzeit werde die Halle für diesen Zweck entsprechend ertüchtigt, damit sie als Wohnraum nutzbar werde. Das betreffe unter anderem die Themen Nutzungsänderung, Brandschutz, Elektro, Heizung und Warmwasser. Stand jetzt soll das Drehkreuz Mühldorf ab 5. Dezember einsatzbereit sein.

„Aufgrund der kontinuierlich hohen Zahl an Zuweisungen und mangels kurzfristiger Alternativen konnte die Belegung einer Turnhalle leider nicht mehr vermieden werden“, sagt Landrat Max Heimerl. „Unser Ziel war es, den Schul- und Vereinssport so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Deshalb wurde auf die Nutzung einer Landkreis- oder Schulturnhalle verzichtet.

Landrat Max Heimerl dankt der Stadt Mühldorf für die Unterstützung bei der Suche nach einer dezentralen Anlaufstelle und bittet die betroffenen Sportvereine um Verständnis: „Das Team der Unterkunftsverwaltung ist unermüdlich im Einsatz, weitere Unterkünfte zu akquirieren und bereitzustellen“, so Heimerl. Die Suche nach langfristigen Alternativen habe weiterhin Priorität.

Nach ihrer Ankunft am Drehreuz werden die Geflüchteten sukzessive in dezentrale Unterkünfte verteilt. Wie in den früheren Erstanlaufstellen in Mettenheim und Erharting wird rund um die Uhr ein Sicherheitsdienst vor Ort sein.

Wie lange die Halle als Erstanlaufstelle genutzt werden muss, kann noch nicht abgeschätzt werden. Das hänge unter anderem von der Zahl der Geflüchteten ab, die dem Landkreis zugewiesen werden, heißt es von der Behörde.

„Der Bund muss unbedingt wieder mehr steuern und aufhören, zusätzliche Anreize zu schaffen, nach Deutschland zu kommen. Unsere Aufnahmefähigkeit ist nicht unbegrenzt und wir kommen inzwischen an die Grenze der Belastbarkeit“, kritisiert Heimerl die Bundesregierung.

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