Zum Tötungsdelikt an einer jungen Frau im Landkreis: Ermittlungen laufen mit größtem, persönlichem Einsatz und allen verfügbaren Mitteln

Seit Montag, 3. Oktober, ermitteln Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei im Fall eines Tötungsdeliktes an einer jungen Frau (23) bei Aschau / Prien im Landkreis – wir berichteten mehrfach. Nach nunmehr vier Tagen, in denen mit Hochdruck ermittelt wird, meldet die Soko-Leitung zum bisherigen Stand der Ermittlungen am heutigen Spätnachmittag durch den Kriminaldirektor Hans-Peter Butz, Leiter der Sonderkommission „Club“ diese Presseerklärung …

„Dieser Fall hat für uns allerhöchste Priorität. Kolleginnen und Kollegen verschiedener Dienststellen arbeiten seit dem Auffinden der jungen Frau mit großem persönlichem Einsatz und allen verfügbaren Mitteln an der Klärung dieses Falles.

Wir sind sehr betroffen und wollen die Umstände dieses schlimmen Todesfalles bald möglichst aufklären. Uns ist bewusst, was dieser Schicksalsschlag für Familie, Angehörige und Freunde bedeutet. Aber auch das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung ist sehr stark tangiert.

Von großer Bedeutung ist es gerade deshalb, dass wir unsere Untersuchungen und Ermittlungen mit größter Genauigkeit durchführen, die aufgrund des komplexen Falles  jedoch noch geraume Zeit erfordern werden.

Mittlerweile haben wir auch die Operative Fallanalyse (OFA) in die Untersuchungen mit eingebunden.  Auf Grundlage der aktuellen Einschätzungen von Experten, insbesondere der rechtsmedizinischen Untersuchungsergebnisse, gehen wir im vorliegenden Fall von einem Gewaltdelikt aus und priorisieren diese Ermittlungsrichtung.

Natürlich berücksichtigen wir aber bei unseren Ermittlungen stets auch andere denkbare Fallkonstellationen, wie beispielsweise ein Unfallgeschehen.“        

Inzwischen arbeiten zeitweise bis zu 60 Ermittlerinnen und Ermittler in der Soko „Club“ bei der Kriminalpolizei Rosenheim an der Klärung des Falles. Neben Erkenntnissen, die aus den bisherigen rechtsmedizinischen und kriminaltechnischen Untersuchungen stammen, stehen personal- und zeitintensive Tätigkeiten, insbesondere im Bereich der digitalen Spuren und Vernehmungen zahlreicher Zeugen derzeit im Vordergrund.

Über das Hinweistelefon gingen bei der Soko bislang knapp 70 Hinweise ein, die im Einzelnen bewertet und überprüft werden müssen. An die 30 Personen überließen den Ermittlern inzwischen über das freigeschaltete Medien-Upload-Portal Foto- und Videomaterial. Auch hier ist eine akribische Sichtung vonnöten.

Nachdem in den vergangenen Tagen Absuchen sowohl am Boden entlang des Ufers des Flusses Prien, als auch aus der Luft mittels Drohnen und Polizeihubschrauber stattfanden, sind seit heute Taucher der Bereitschaftspolizei und die Beamten der Wassersschutzpolizei Prien am Chiemsee im Einsatz, um den Flussbereich Prien selbst abzusuchen – wir berichteten bereits.