Seit über fünfeinhalb Jahren wurde der 43-Jährige mit einem Haftbefehl gesucht - Jetzt saß er im Reisebus: Festnahme im Landkreis

So hat sich ein Italiener seine Rückkehr nach Deutschland höchstwahrscheinlich nicht vorgestellt: Statt mit dem Bus nach München zum Oktoberfest-Endspurt zu fahren, musste er mit dem Bundespolizei-Shuttle nach Bernau am Chiemsee ins Gefängnis gebracht werden.

Seit über fünfeinhalb Jahren wurde der 43-Jährige mit einem Haftbefehl gesucht. Bei einer Grenzkontrolle auf der A93 fand seine Flucht am Wochenende nun ein Ende.

Die Bundespolizisten überprüften in der Kontrollstelle nahe Kiefersfelden im Landkreis den Ausweis des italienischen Staatsangehörigen. Der Mann war Insasse eines in Italien zugelassenen Reisebusses. Wie die Beamten mithilfe seiner Personalien herausfanden, befand sich der als gewalttätig eingestufte 43-Jährige auf der Flucht.

Die Staatsanwaltschaft in München hatte bereits 2017 einen Haftbefehl gegen ihn erlassen. Zuvor war der 2015 vom Münchner Amtsgericht wegen Diebstahls verurteilte Straftäter in der Justizvollzugsanstalt Nürnberg inhaftiert. Dort hätte er einen Freiheitsentzug von insgesamt 19 Monaten verbüßen müssen. Doch nachdem er einen Teil der Strafe „abgesessen“ hatte, war es ihm gelungen, zu flüchten und sich ins Ausland abzusetzen.

Der gesuchte Italiener ließ sich widerstandslos von der Rosenheimer Bundespolizei festnehmen. Er wurde in die Bernauer Hafteinrichtung gebracht, wo er die Restfreiheitsstrafe von 193 Tagen anzutreten hatte.