Entscheidung am heutigen Samstag: WHO erklärt Virus-Ausbruch zu einer Notlage in der ganzen Welt - 150 Fälle nun in Bayern

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am heutigen Samstag in Genf den Affenpocken-Ausbruch in mehr als 50 Ländern zu einer „Notlage von internationaler Tragweite“ erklärt. Den weltweiten Gesundheitsnotstand rief die WHO bisher insgesamt nur sechs Mal aus – zuletzt zu Beginn der Corona-Pandemie.

Es ist die höchste Alarmstufe, die sie bei einer Gesundheitsbedrohung verhängen kann. In Deutschland meldete das Robert-Koch-Institut gestern insgesamt nun knapp 2300 Fälle der Affenpocken-Erkrankung. Bis vor genau zwei Monaten gab es in Deutschland keinen einzigen Fall. In Bayern gibt es mittlerweile insgesamt 150 Fälle, so das Landesamt für Gesundheit.

Infizierte müssen DREI Wochen in Quarantäne, heißt es.

Aus dem Gesundheitsamt in Berlin heißt es, dass es sich bei dem Affenpocken-Virus keinesfalls um eine harmlose Krankheit handele. Es sei eine sehr schmerzhafte Erkrankung und keineswegs eine, die man mal so eben in Kauf nehme … Zudem könnten schwere Verläufe auch durch Sekundärinfektionen zustande kommen.

Das RKI meldet – Vorsicht beim Thema Übertragungswege:

Das Affenpocken-Virus ist in der Lage, über lange Zeiträume (Tage bis Monate) auf Oberflächen oder Stoffen zu überleben. Ein Forscherteam am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf hat nämlich genau das herausgefunden und bestätigt, dass die Viren auch an Oberflächen haften bleiben können.

Küche, Flur, Bad und weitere Gemeinschaftsräume sollten zudem nicht häufiger als unbedingt nötig genutzt werden. Haushaltsangehörige sollten bei direktem Kontakt mit dem Infizierten oder seiner Wäsche Schutzhandschuhe tragen.

Häufig berührte Gegenstände, wie etwa Badarmaturen oder Toilettensitze sollten nach der Benutzung desinfiziert werden. Wäsche sollte bei mindestens 60 Grad mit Vollwaschmittel gewaschen werden. Teppiche, Vorhänge und andere Möbel können demnach dampfgereinigt werden.

Vor allem in den Badezimmern und in den Betten der Infizierten fanden die Expertinnen und Experten hohe Viruskonzentrationen, etwa auf dem Toilettensitz, am Wasserhahn oder am Bettlaken.

Auch auf den Stühlen, auf denen die Infizierten nach eigenen Angaben viel gesessen hatten und auf ihren Smartphone-Bildschirmen wurden hohe Viruskonzentrationen gefunden, ebenso wie auf den Türklinken, die sie regelmäßig berührten.

Menschen, die an den Affenpocken erkrankt sind, können also über Wochen hochgradig ansteckend sein.

Das Virus werde über Tröpfchen- und Schmierinfektionen übertragen – also zum Beispiel über engen Hautkontakt. Das Sekret aus den Pocken sei dabei besonders infektiös, auch wenn diese bereits dabei seien, zu verheilen.