Corona-Bericht des Landratsamtes - Leiter des Gesundheitsamtes beklagt die Sorglosigkeit der Bürger

Seit dem letzten 14-Tage-Bericht des Landratsamtes wurden sechs weitere Corona-Todesfälle im Landkreis gemeldet. Vier der verstorbenen Personen waren in einem Heim betreut worden. Seit dem Beginn der Pandemie beklagt das Kreisgebiet nun 751 Verstorbene, laut Behörde.

Die Belegungszahlen mit Corona-Patienten auf den Intensiv- und Normalstationen der Kliniken in Stadt und Landkreis Rosenheim seien seit dem letzten Wochenbericht zum Glück eher leicht rückläufig. Derzeit bestehe noch immer aufgrund eines Corona-Ausbruchsgeschehens ein angeordneter Aufnahmestopp für Patienten auf einer Station einer Landkreisklinik – so heißt es im Wochenbericht heute.

In den Heimen in Stadt und Landkreis ereignen sich leider weiterhin bei Bewohnern und auch bei Mitarbeitern Corona-Infektionen. Aktuell bestehen COVID-19-Infektionsgeschehen in elf (vor zwei Wochen: 18) Alten- und Pflegeheimen. In einer Einrichtung ereignete sich dabei ein Ausbruch mit sieben Fällen bei Bewohnern.

Betroffen waren insgesamt zwölf (vor zwei Wochen: 38) Bewohner und 19 (vor zwei Wochen zwölf) Mitarbeiter – hier ist bei Letzteren somit eine Steigerung von über 50 Prozent bei der Fallzahl.

Alle infizierten Heimbewohner sind geimpft – bis auf einen einzigen.

Die Inzidenz liegt aktuell sowohl im Landkreis, als auch in der Stadt Rosenheim über der 500, so das Landratsamt im 14-Tage-Bericht.

Dem Gesundheitsamt seien in den vergangenen zwei Wochen offiziell 2.915 neue Corona-Fälle für Stadt und Landkreis Rosenheim gemeldet worden.

Laut Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamtes, habe das Infektionsgeschehen nach dem Ende der Pfingstferien wieder Fahrt aufgenommen. Diese Entwicklung sei in der erhöhten Übertragbarkeit der Omikron-Variante BA.5 begründet. Die täglich gemeldeten Fallzahlen würden stetig ansteigen, obwohl jahreszeitlich bedingt eine verminderte Übertragungsrate bestehen sollte, so Dr. Hierl.

Etwa 70 Prozent der Fälle würden sich bei den 18- bis 60-Jährigen ereignen. Wie von Experten vorausgesagt, sei der Sommer 2022 nicht coronafrei. Dies sei zum Großteil der Sorglosigkeit der Bürgerinnen und Bürger bei den sozialen Kontakten geschuldet – auf öffentlichen Großveranstaltungen, aber auch im täglichen Leben, sagt Dr. Hierl.

Weitgehend würden keine Abstände mehr eingehalten und in stark frequentierten Innenräumen keine Masken mehr getragen.

Die Zahl der Corona-Neuinfizierten in den einzelnen Gemeinden:

Falllzahlen Gemeinden