Landesamt für Gesundheit: Verdreifachung in zwei Wochen im Freistaat - WHO beruft für die kommende Woche den Notfall-Ausschuss ein

… und nun auch noch die Affenpocken? Waren es vor 14 Tagen noch sechs Infizierte in Bayern, so sind es am heutigen Mittwoch 17 Infizierte in Bayern. Also eine Verdreifachung in zwei Wochen, so hat es das Bayerische Landesamt für Gesundheit heute aktualisiert.

Aus Sorge um die steigende Zahl an Affenpocken-Fällen in der ganzen Welt hat die WHO für die kommende Woche den Notfall-Ausschuss einberufen. Das Gremium soll entscheiden, ob es sich – wie bei Corona – um eine ‚gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite‘ handele. Der Notfall-Ausschuss soll am Donnerstag, 23. Juni, tagen – wie es gestern von der Weltgesundheitsorganisation WHO hieß.

Die Erklärung der Notlage ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann.

Eine solche Erklärung habe keine direkten praktischen Folgen, solle aber die Mitgliedsländer wachrütteln.

Eine Notlage gilt etwa seit Ende Januar 2020 wegen Corona …

Der WHO waren bis Dienstag weltweit mehr als 1.600 Fälle von Affenpocken und fast 1.500 Verdachtsfälle aus 39 Ländern gemeldet worden. In 32 dieser Länder habe es VOR dem Mai 2022 noch nie Fälle von Affenpocken gegeben. In den anderen sieben Ländern in Afrika gebe es das Virus dagegen seit Jahrzehnten. Bislang wurden 72 Todesfälle von Infizierten mit Affenpocken aus den afrikanischen Ländern gemeldet.

Bis vor knapp einem Monat gab es auch in Deutschland bislang noch nie einen Fall von Affenpocken. Der allererste Fall wurde am 19. Mai 2022 bestätigt. Mit Stand vom heutigen Mittwoch, 15. Juni 2022, sind 263 Affenpocken-Fälle in Deutschland offiziell registriert, meldet das RKI heute.

Vor einer Woche waren es 113 Fälle, laut RKI. Also hier mehr als eine Verdoppelung innerhalb von einer Woche …

Eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolge laut bayerischer Behörde über

einen direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder

mit dem Bläscheninhalt sowie aber offenbar auch über

einen INDIREKTEN Kontakt mit dem Bläscheninhalt – beispielsweise durch kontaminierte Kleidung oder Bettwäsche,

schreibt das Bayerische Landesamt für Gesundheit aktuell auf seiner Homepage.

Erkrankte Personen seien auch über engen Kontakt durch Atemsekrete und während des Vorhandenseins des Hautausschlags ansteckend.

Die Inkubationszeit für Affenpocken betrage zwischen sieben und 21 Tagen.

Die Erkrankung beginne – nach aktuellem Stand – mit Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen und geschwollenen Lymphknoten.

Einige Tage nach dem Fieber entwickele sich ein Hautausschlag mit aufeinanderfolgenden Stadien aus Bläschen und Pusteln, die letztlich verkrusten und abfallen. Sie könnten Narben hinterlassen.

Die Hautausschläge würden häufig im Gesicht beginnen, sich dann auf andere Körperteile ausbreiten.

Quellen: LGL / BR