Im Vergleich zum Vorjahr - Der Sicherheitsbericht 2021 der Polizei-Inspektion Wasserburg - Kriminalitäts-Entwicklung und Verkehrsunfall-Bilanz

Den Sicherheitsbericht 2021 hat die Polizeiinspektion Wasserburg am heutigen Donnerstagmittag bekannt gegeben. In den vergangenen Tagen war er schon an die Bürgermeister der elf Gemeinden des Dienstbereiches sowie an die Stadt Wasserburg verschickt worden. Darin über die Kriminalitätsentwicklung und Verkehrslage des vergangenen Jahres. Hier die Bilanz …

Mit den Gemeinden Albaching, Amerang, Babensham, Edling, Eiselfing, Griesstätt, Pfaffing, Ramberg, Rott am Inn, Schonstett, Soyen und der Stadt Wasserburg betreut die Polizei Wasserburg rund 46.000 Einwohner auf 321 qkm-Dienstbereichsfläche.

Zur Anzahl der Bürger kommen noch etwa 42.000 zugelassene Fahrzeuge im Dienstbereich.

  1. Kriminalitäts-Entwicklung

Im Jahr 2021 wurden im Dienstbereich der Polizei Wasserburg insgesamt 1.342 Straftaten (2020: 1.390) in der polizeilichen Kriminalstatistik erfasst. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 48 Straftaten oder 3,5 Prozent.

Die Aufklärungsquote ist mit 77,9 % (Vorjahr 74,6 %) erneut leicht gestiegen. Somit wurden von den 1.342 Straftaten 1.045 aufgeklärt.

Als Gradmesser für die Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung dient die Häufigkeitszahl, die im Dienstbereich der Polizei Wasserburg bei einem Wert von 2921 pro 100.000 Einwohner (2020: 3.027) lag.

2021 wurden 705 Tatverdächtige (2020: 818) ermittelt. Der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen lag bei 199 oder 28,2 % (2020: 24,9 %). Der Anteil der Kinder, Jugendlichen und heranwachsenden Tatverdächtigen lag zusammen bei 119 oder rund 16,9 %. (2020: 152 bzw. 18,6 %). Somit liegt der Anteil der erwachsenen Tatverdächtigen bei 83,1 % (586 Personen).

Gegenüber dem Vorjahr ist die Anzahl der Diebstähle insgesamt um 16,9 % deutlich zurückgegangen (207 Fälle zu 249 im Vorjahr).

Sonstige einfache Diebstähle nahmen um 14,3 % (150 Fälle zu 175 im Vorjahr) ab, während schwere Diebstähle sogar um 23 % zurückgingen (57 Fälle zu 74 im Vorjahr).

In dieses Segment fallen zum Beispiel die schweren Diebstähle in/aus Diensträumen/Büros/ Werkstätten, die mit vier Fällen um drei Taten zurückgingen.

Der Wohnungseinbruchs-Diebstahl habe sich 2021 ebenfalls sehr erfreulich entwickelt, so die Polizei. Wenn gleich jeder Einbruch in den privaten Wohnbereich ein Einbruch zu viel ist, könne ein Rückgang um 90 Prozent (eine Tat zu zehn im Vorjahr) verzeichnet werden.

Die einzigen Zunahmen im Diebstahlsegment gab es beim schweren Diebstahl in/aus Baustellen, Neu- und Rohbauten mit sechs Taten (4 im Vorjahr) und beim Diebstahl von Krafträdern/Mopeds, allerdings mit ’nur‘ drei Taten (2 im Vorjahr).

Gleichgeblieben ist der Ladendiebstahl mit 24 Delikten. Beim Fahrraddiebstahl kamen 20 Taten (30 im Vorjahr) zur Anzeige.

Die sogenannten Rohheitsdelikte, die neben den klassischen Gewaltdelikten wie Körperverletzung auch Raub und Straftaten gegen die persönliche Freiheit, wie Nötigung, Freiheitsberaubung, Bedrohung und Nachstellung (Stalking) beinhalten, haben 2021 um 18,2 % zugenommen (389 Fälle zu 329 im Vorjahr).

Die einfache Körperverletzung nahm dabei mit 272 Taten um 111 deutlich zu – um fast 70 Prozent!

Bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung ist jedoch erfreulicher Weise ein Rückgang um 14 Fällen auf 46 Taten (60 im VJ) zu melden; ein Rückgang um 14 %.

Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung nahmen von 39 auf 42 Anzeigen um etwa acht Prozent zu. Der Schwerpunkt lag dabei bei der Verbreitung pornografischer Schriften mit 19 Taten zu 18 im Vorjahr.

Es konnten erneut alle Sexualstraftaten aufgeklärt werden.

2021 stiegen die Sachbeschädigungen insgesamt um 3,6 % (171 zu 165 im Vorjahr). Dabei kam es zu einer moderaten Zunahme von Sachbeschädigungen an Kfz von 56 auf 57 Anzeigen (+ 1,8 %).

Die Vermögens- und Fälschungsdelikte nahmen mit 221 Fällen im Vorjahr auf 150 Fälle ab (- 32,1 %).

Der sogenannte Waren- und Warenkreditbetrug, der hauptsächlich im Online-Handel oder auch bei Online-Auktionsportalen zum Tragen kommt, nahm um 18 Anzeigen (43 zu 61 Taten im Vorjahr, – 29,5 %) ab. Es muss jedoch dabei berücksichtigt werden, dass hierbei die aus dem Ausland verübten Taten nicht in der Inlandsstatistik widergespiegelt werden.

Die Rauschgiftkriminalität hat mit 133 Fällen zu 121 im Vorjahr um knapp zehn Prozent zugenommen. Mit erfolgreichen Kontrollen und Ermittlungsverfahren habe man aber das sogenannte Dunkelfeld weiter aufhellen können, so die Polizei.

2021 gab es 25 sogenannte Widerstände und tätliche Angriffe gegen Vollstreckungsbeamte. Im Vorjahr waren es noch 29 Delikte (- 13,8 %).

Der Gesamtschaden aller Delikte belief sich im Jahr 2021 auf 605.148 €. Im Vorjahr betrug die Schadenssumme 965.443 €.

  1. Verkehrslage

Im Jahr 2020 ereigneten sich im Dienstbereich der Polizei Wasserburg 1.363 Verkehrsunfälle (2020: 1.264). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme um 99 Unfälle oder 7,8 %.

Sechs Personen wurden dabei getötet (2020: eine Person) und 193 Personen verletzt (2020: 241).

In der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle sind 519 sogenannte Wildunfälle (Unfälle mit Wildtieren) beinhaltet.

175 Verkehrsunfälle wurden wegen unerlaubtem Entfernens vom Unfallort (2020:182) erfasst. Die Aufklärungsquote lag bei 42,85 % und wurde somit um gut vier Prozentpunkte zum Vorjahr gesteigert.

Als Hauptunfallursachen wurden „Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren sowie Ein- und Anfahren“ verzeichnet.

Bei den Unfällen mit schweren Folgen ist immer noch der Konsum von Alkohol und berauschender Mittel eine sehr häufige Ursache. Von 80 festgestellten Fahrten unter Alkohol- und/oder Drogeneinfluss endete im Jahr 2021 jede Vierte mit einem Unfall (20 Mal).