Großfahndung der Polizei gestern und heute - Drei Kumpel aus Großbritannien in U-Haft

Die Bundespolizei hatte am Dienstag bei Grenzkontrollen auf der A93 einen britischen Pkw-Fahrer und seine drei Begleiter festgenommen. Offenkundig war ihre Fahrt in mehrfacher Hinsicht illegal, sagt die Polizei am heutigen Donnerstag-Nachmittag. Im Raum stehen unter anderem Urkunden- und Drogendelikte. Das Rosenheimer Amtsgericht ordnete auf Antrag der Staatsanwaltschaft Traunstein für alle vier Briten Untersuchungshaft an.

Einer von ihnen – ein 20-jähriger Mitfahrer in dem Pkw – hat sich dem weiteren Verfahren allerdings durch eine Flucht aus dem Aiblinger Krankenhaus entzogen. Eine Großfahndung blieb bislang erfolglos.

Bei der Bundespolizei in Rosenheim hatte der 20-Jährige nach der Festnahme gesundheitliche Beschwerden angegeben. Daraufhin wurde er nach Bad Aibling ins Krankenhaus gebracht. Nachdem sich bei der ärztlichen Untersuchung am gestrigen Mittwoch keine gesundheitlichen Einschränkungen herausgestellt hatten, sollte auch er – wie schon seine Landsleute zuvor – die angeordnete Untersuchungshaft antreten.

Der junge Mann aber flüchtete vom Krankenhaus aus, meldet heute die Polizei. Trotz sofort eingeleiteter Großfahndung in Bad Aibling durch mehrere Streifen der Landes- und Bundespolizei sowie mit Unterstützung eines Bundespolizeihubschraubers blieb der  20-Jährige verschwunden. Die Fahndungsmaßnahmen dauerten bis heute an.

Der Fall im Vorfeld:

In der Grenzkontrollstelle auf der Inntalautobahn nahe Kiefersfelden hatten die Bundespolizisten einen SUV mit litauischem Kennzeichen. Der 28-jährige Fahrer wies sich mit seinem britischen Reisepass aus. Einen Führerschein konnte er nicht vorlegen. Dabei hätte er ohnehin nicht fahren dürfen. Ein Test belegte eindeutig, dass er unter Drogeneinfluss stand, sagt die Polizei.

Zwei seiner Mitfahrer, 20 und 26 Jahre alt, waren ohne Einreisepapiere unterwegs. Der dritte, ein 28-Jähriger, hatte seinen Pass dabei. Wie der Fahrer stammen auch die anderen drei Insassen aus Großbritannien.

Bei der Durchsuchung des Wagens und der Mitreisenden entdeckten die Beamten Haschisch und Kokain. Die Betäubungsmittel befanden sich im Auto verteilt, unter anderem in mehreren kleinen Schachteln. Zudem lagen im Handschuhfach gefälschte irische Dokumente sowie in der Mittelkonsole griffbereit ein Einhandmesser.

Auf der Grundlage der vorliegenden Erkenntnisse wurden die Ermittlungen wegen versuchter, unerlaubter Einreise, Einschleusens, Verschaffens falscher amtlicher Ausweise sowie der illegalen Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge – unter Mitführens eines gefährlichen Gegenstandes – eingeleitet. Die Ermittlungen zu den aufgefundenen Drogen führt das Zollfahndungsamt in München.