Nach Streit mit Freund: Junge Frau in einer psychischen Ausnahmesituation erhält von der Wasserburger Inspektion nun vier Anzeigen

In der gestrigen Nacht meldete ein Zeuge gegen 22.30 Uhr eine angebliche Körperverletzung zwischen einem Mann und einer Frau im Einsatzgebiet der Polizei Wasserburg (nähere Angaben zur Örtlichkeit gibt die Inspektion heute nicht bekannt).

Die alarmierten Polizisten trafen dann vor Ort auf eine Frau, die in einem Pkw saß und auf einen Mann, der vor dem Pkw stand. Um den Sachverhalt aufklären zu können, wollten die Beamten mit Beiden sprechen. Die 28-Jährige, die in dem verriegelten Pkw saß, fuhr aber dann einfach mit dem Wagen davon – ohne mit den Beamten zu sprechen.

Im Gespräch mit dem vor Ort geblieben Mann stellte sich heraus, dass er mit der 28-Jährigen befreundet sei und es zu einer ausschließlich verbalen Auseinandersetzung gekommen sei, weshalb die Frau den Pkw verriegelt habe, damit ihr Bekannter nicht mehr einsteigen könne. So dessen Schilderung.

Der Mann habe zudem gesagt, dass sich die junge Frau wohl in einer psychischen Ausnahmesituation befinde.

Aufgrund der unklaren Situation wurde eine Unterstützungsstreife von den Wasserburger Polizisten hinzugerufen. Kurze Zeit später sei die 28-Jährige mit dem Pkw zurückgekehrt. Eine 25-jährige Polizeibeamtin sei daraufhin zur Fahrertüre gegangen, um diese zu öffnen. Die anderen Beamten begaben sich ebenfalls zum Pkw. Plötzlich habe die 28-Jährige Vollgas gegeben und sei mit dem Wagen davongefahren – obwohl ihr bewusst war, dass sich die Beamten unmittelbar am Pkw befanden. Die Polizisten hätten gerade noch mit einem Sprung zur Seite verhindert, überfahren angefahren zu werden.

Die 25-jährige Polizeibeamtin jedoch sei ein Stück mitgerissen worden, bis sie den Griff an der Fahrertüre habe lösen können – dabei wurde die Polizistin leicht verletzt und musste zur Behandlung in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht werden.

Die 28-Jährige konnte entkommen – wurde anschließend aber an ihrer Wohnadresse von der Polizei aufgegriffen, wo sie die eingesetzten Kollegen angegriffen habe.

Gegen die 28-Jährige wird ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet.