In der Sporthalle des Priener Gymnasiums zeigt sich die große Hilfsbereitschaft aller - Nächste Woche für einige Kinder der Ukraine schon Schule

Angesichts der Tatsache, dass allein etwa 50 Kinder und Jugendliche in der Sporthalle des Gymnasiums in Prien eine vorübergehende Bleibe gefunden haben, ist es erstaunlich ruhig. Landrat Otto Lederer (rechts) war heute zusammen mit Priens Bürgermeister Andreas Friedrich (Bildmitte) dort, um sich vor Ort zu informieren.

Die Männer in der Halle sind deutlich in der Unterzahl. Es sind die Frauen, die mit ihren Kindern das Bild bestimmen. Hallenmanager Andreas Haag (links im Bild) lobte die guten Kontakte zur Schule, zur Gemeinde, zum sehr rührigen Helferkreis und den engagierten Ärzten. Täglich gegen Mittag gebe es eine Sprechstunde in der Halle, ehrenamtlich verstehe sich. Während der Hallenmanager erzählte, unterbrach ihn eine Frau aus der Ukraine. Sie bat um Waschpulver, um ihre Wäsche waschen zu können …

In der Halle war heute die Frühstückszeit an den Biertischen gerade vorbei. Der Caterer schaute aus seinem Küchenbereich. „Alles im Griff“, meinte er, lobte sein Team und merkte noch an, dass alles frisch gekocht werde. In der Halle wurden die Tische abgewischt und sogar ein Kind war zu sehen, dass seine Bettdecke ausschüttelte. Die Flüchtlinge helfen mit, um die Halle sauber zu halten.

Damit sie sich über die Lage in der Ukraine informieren können und den Kontakt in ihre Heimat aufrecht erhalten können, funktioniert ein kostenloses WLAN in der Halle. Für die Kinder gibt es eine Spielecke im Innenbereich und einen kleinen Spielplatz außerhalb. Zudem können sie, außerhalb der Schulzeit, auch die Freisportanlage des Gymnasiums nutzen.

„Wir versuchen, den Menschen den Aufenthalt möglichst ruhig und angenehm zu gestalten“, sagte Priens Bürgermeister Friedrich – man versuche, die Frauen bei der Kinderbetreuung miteinzubinden. Hilfreich war hier sicher auch, dass von der örtlichen Gemeindebücherei Malbücher und Stifte vorbeigebracht wurden.

Priens Schulen haben sich zusammengetan und so können die Ersten schon in der kommenden Woche erstmals in den Unterricht gehen.

Landrat Otto Lederer war sichtlich begeistert und bedankte sich bei allen für deren großartiges Engagement: „Es freut mich, dass es so läuft und dass man sich gegenseitig so unterstützt.“ Bürgermeister Andreas Friedrich bestätigte dann auch, dass es in der breiten Bevölkerung eine große Hilfsbereitschaft gäbe.