Erneut im Vergleich zur vergangenen Woche in Stadt und Landkreis Rosenheim - Der Corona-Bericht des Landratsamtes

Die Zahl der Omikron-Verdachtsfälle ist in unserer Region – im Vergleich zur Vorwoche – um das Vierfache angestiegen und liegt nun bei insgesamt 1.106, in der Vorwoche waren es noch 263. Schon da hatte sich die Zahl zur Woche davor vervierfacht.

Seit dem letzten Wochenbericht wurden dem Gesundheitsamt insgesamt für Stadt und Landkreis 2.416 neue Corona-Fälle gemeldet – eine Woche zuvor waren es ’nur‘ 656 Fälle im Feiertags-Meldeverzug.

Dem Gesundheitsamt wurden sieben Personen gemeldet, die in den vergangenen neun Tagen verstorben sind. Zwei der verstorbenen Personen waren in einem Heim betreut worden.

108 Corona-Patienten werden aktuell in Stadt und Landkreis Rosenheim stationär in den Kliniken behandelt. Hiervon befinden sich 13 Patienten (vergangene Woche Mittwoch waren es 25 Personen) auf einer Intensivstation.

Die Inzidenz liegt wie berichtet heute für die Stadt Rosenheim bei 691,92 – für den Landkreis Rosenheim bei 617,83.

In den Heimen in Stadt und Landkreis seien die Infektionen bei den Bewohnern derzeit zum Glück weiter rückläufig – aber weiter auf hohem Niveau, meldet das Landratsamt. Dabei sei der Anteil der positiv getesteten – vollständig geimpften – Bewohner weiterhin hoch. 

Corona-Infektionen gab es in der letzten Woche in 17 Alten- und Pflegeheimen bei insgesamt 24 Bewohnern:

19 davon waren vollständig geimpft = 79 Prozent,

drei nicht geimpft = 13 Prozent,

zwei unvollständig geimpft.

Drei Heimbewohner – zwei Geimpfte, ein Ungeimpfter – mussten hospitalisiert werden.

Infiziert auch zudem 30 Mitarbeiter:

16 vollständig = 53 Prozent,

14 nicht geimpft = 47 Prozent.

Bewertung des Infektionsgeschehens durch Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim:

Wie vorhergesagt stehen wir am Beginn der 5. Welle, einer Omikron-Welle.

Die Fallzahlen sind wie in einer Achterbahn nach schneller Talfahrt erneut in die Höhe geschossen. Dem Gesundheitsamt wurden seit dem letzten Wochenbericht täglich durchschnittlich etwa 270 Neufälle gemeldet. Der Spitzenwert lag am Mittwoch bei 553 Meldungen.

Ich muss vehement der Tendenz zur Verharmlosung in Teilen der Bevölkerung widersprechen, die Fälle mit Omikron würden schon nicht so schwer verlaufen. Auch wenn vorläufige Daten von Studien darauf hinweisen, dass der klinische Schweregrad der Infektion mit der Omikronvariante im Vergleich zur sehr virulenten Deltavariante seltener zu Hospitalisierungen führt, sehe ich es als „Russisch Roulette“ im Vertrauen darauf auf die Impfungen zu verzichten.

Der Bundesgesundheitsminister und das Robert Koch-Institut äußern weiterhin ihre starke Besorgnis, dass es im Januar zu einer rasanten Verbreitung der Omikron-Variante in Deutschland kommen wird und damit schwere Verläufe bei Ungeschützten zunehmen werden.

Im schlimmsten Fall kann dies zu einer absoluten Überlastung der stationären Behandlungskapazität führen. Dies wird unweigerlich dazu führen, dass notwendige stationäre Behandlungen bei anderen Krankheiten – wie zum Beispiel bei Krebserkrankungen – verschoben werden müssen. Die Sorge ist umso mehr für unsere Region berechtigt, da die Impflücke in unserer Bevölkerung viel zu groß ist, als dass wir einen nennenswerten Einfluss auf die Hospitalisierungen erwarten könnten. Eine vollständige Impfserie mit Boosterung verleiht den Menschen angesichts der neuen Variante in hohem Maße Schutz vor Hospitalisierung, schweren Krankheitsverläufen, Behandlung auf einer Intensivstation und Tod.

Ich appelliere daher eindringlich an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, sich impfen und eine Auffrischimpfung verabreichen zu lassen, wenn die Grundimmunisierung länger als drei Monate zurückliegt.

Die Impfrate in der Region muss enorm gesteigert werden, insbesondere bei den älteren Jahrgängen. Die Impfung ist für mich persönlich absolute ethische Verpflichtung. Da hilft kein Schönreden und kein Beharren auf der persönlichen Freiheit. Diejenigen, die noch für Argumente offen sind, müssen jetzt handeln und einen Impftermin zur Nachholimpfung und zur Boosterung vereinbaren.

Darüber hinaus rufe ich dazu auf, im Alltag weiterhin alle nicht notwendigen Kontakte zu reduzieren und Reisen zu vermeiden. Sofern Kontakte nicht gemieden werden können, sollten Masken getragen, Mindestabstände eingehalten und die Hygieneregeln beachtet werden.

Nach Aussage des Ärztlichen Leiters Krankenhauskoordinierung, Dr. Michael Städtler, sind die Belegungszahlen mit COVID-19 auf den Normalstationen der Krankenhäuser auf stabilem Niveau, auf den Intensivstationen weiter zurückgegangen.

Die Belastung der Intensivstationen sei aber unverändert sehr hoch, vor allem habe die Belegung mit Notfallpatienten ohne COVID-Bezug zugenommen. Ein gleiches Bild zeige sich im gesamten bayerischen Raum. Abverlegungen seien derzeit nicht erforderlich. Die Lage auf den Intensivstationen im RoMed-Klinikverbund sei nach Aussage der Geschäftsführung dort weiter extrem belastend, die Kapazitäten der COVID-Intensivbetten seien ausgeschöpft, das Personal befinde sich an der absoluten Belastungsgrenze. Planbare Eingriffe müssten verschoben werden.

Impfungen:

Insgesamt sind bis zum 13. Januar in Stadt und Landkreis Rosenheim 118.897 Erstimpfungen, 115.189 Abschlussimpfungen (Zweitimpfung oder einfache Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson) und 54.775 Auffrischungsimpfungen durchgeführt worden.

8.385 Impfungen wurden an Sonderimpftagen durchgeführt. Seit dem 13. Dezember 2021 wurden insgesamt 1.225 Kinderimpfungen im Impfzentrum Rosenheim durchgeführt.

Seit dem 31. März 2021 bis einschließlich 12. Januar 2022 haben niedergelassene Ärzte insgesamt 240.121 Erst-, Abschluss- und Auffrischungsimpfungen durchgeführt. Die Arztpraxen handeln unabhängig vom Impfzentrum Rosenheim.

Jeder impfwillige Bürger ab zwölf Jahren erhält direkt nach der Registrierung die Möglichkeit zur Vereinbarung eines Impftermins im Impfzentrum. Auch Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren können mittlerweile im Impfzentrum geimpft werden.

Weiterhin können sich alle Bürger für die Impfung gegen COVID-19 unter www.impfzentren.bayern registrieren, ausnahmsweise auch telefonisch unter der Rufnummer 08031/ 365 8899.

Auf diesen Wegen können Termine für Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen vereinbart werden.

Impfungen im Impfzentrum können aktuell ohne vorherige Terminvereinbarung durchgeführt werden. Um längere Wartezeiten zu vermeiden, wird eine vorherige Terminvereinbarung allerdings empfohlen.

Das Impfzentrum Rosenheim ist nun täglich von 8 bis 17 Uhr, donnerstags zusätzlich bis 21 Uhr geöffnet.

Die Fallzahlen aus den Gemeinden: