Berufliche Oberschule Wasserburg: Feierliche Verabschiedung von 200 Absolventen

Viel hatte dieses Jahr online stattfinden müssen, und dabei war es nicht immer leicht, auf dieser Krisen-Spur zu balancieren. Nun wollten sich so einige Abschlussschüler die Zeit nehmen, um in ruhiger, kleiner Runde in Ruhe zurück- und nach vorne zu blicken. Ein Team aus Schülerinnen der 12. und 13. Klassen hatte sich mit ihrer Lehrkraft, Barbara Hansen, Gedanken zu diesem Thema gemacht, auch selbstkritische Gedanken, dass es uns hier doch sehr viel besser ergangen sei, als in vielen anderen Ländern der Erde und dass man sich fragen solle, ob man selbst durch sein Tun Spuren hinterlasse oder spurlos bleibt. Umrahmt von wohlklingenden Musikbeiträgen der Schüler und Schülerinnen wurde das Leben mit einem Kartenspiel verglichen. Man wisse nicht, welches Blatt man bekommen würde und es komme darauf an, dass man seine Karten wohlüberlegt ausspielt und somit das Beste daraus macht.

Die Schulfamilie freute sich darüber, dass heuer wieder alle Absolventen gemeinsam in einer Veranstaltung ihre Zeugnisse entgegennehmen konnten, was bei einer Schule, in der über die Hälfte der Klassen tatsächlich Abschlussklassen sind, vom Umfang her doch weit größere Dimensionen annimmt, als es bei anderen Schularten der Fall ist. Somit war es räumlich leider nicht möglich, dass, wie in den Jahren ‚vor Corona‘, auch Freunde und Verwandte vor Ort dabei waren.
Eine Lösung war aber schon im Vorfeld gefunden worden: Dank der Firma RECED-Production (unter anderm „Mit dem Rückwärtsgang nach vorn“) aus Amerang, gegründet von Christian Heim und Markus Beham, einem diesjährigen und einem ehemaligen Absolventen der Schule, konnten die Angehörigen per Stream die Feierlichkeiten live oder auch noch später online verfolgen. Dieser Stream wurde bereits am Nachmittag über 600-mal aufgerufen, kam also offensichtlich sehr gut an. Da die Feier bereits am frühen Abend beendet war, blieb danach noch viel Zeit damit die AbsolventInnen mit denjenigen aus Familie und Freundeskreis feiern konnten, die sie mitunter schon ihr ganzes Leben lang begleitet und unterstützt hatten.
Moderiert von den Lehrkräften Michael Birnstiel und Mathias Ruß begann der launige Nachmittag. Grußworte, Festansprachen und die eigentliche Zeugnisverleihung wechselten sich ab mit beeindruckenden Musikbeiträgen von Paula Langer und Linda Karl (12. Klasse) und humorvollen Videobeiträgen der SMV, in denen zur Freude der Zuschauer satirisch aufbereitet Klischees bestimmter Ausbildungsrichtungen oder überzeichnete Lehrermarotten gezeigt wurden.
Landrat Otto Lederer (Rosenheim) gratulierte den Absolventen dazu, dass sie gemeinsam mit ihren Lehrkräften das Beste aus der Coronazeit gemacht hätten und er verwies dabei auch auf ein Zitat von Albert Einstein in welchem es heißt, dass man das, was einem wichtig ist, nicht aufgeben sollte, nur weil es nicht einfach ist. Somit sollten die Absolventen auch in Zukunft mit Elan das Beste aus sich herausholen.
Die stellvertretende Landrätin des Landkreises Ebersberg, Magdalena Fösl, fügte an, dass man die Bezeichnung „Coronajahrgang“ durchaus positiv deuten solle. Sie zählte die vielen „Stolpersteine“ des besonderen Schulalltags des vergangenen Jahres auf und nannte es „wunderbar“, dass die Absolventinnen diese überwinden konnten. In Zukunft sollten die jungen Menschen sich trauen, ihren eigenen Standpunkt zu vertreten, aber auch nicht davor scheuen, umzukehren, wenn sie merken, dass sie doch den falschen Weg eingeschlagen hätten. Wasserburgs Bürgermeister, Michael Kölbl, nannte die verganegnen eineinhalb Jahre eine „turbulente“ Zeit mit neuen Lern- und Unterrichtsformen. Dabei seien aber zukunftsbedeutende Kompetenzen aufgebaut worden, wie Flexibilität und IT-Kompetenz. Die AbsolventInnen seien mit ihrem Abschluss der BO Wasserburg bestens für eine Zukunft als „Führungskräfte“ gerüstet und sollten sich für die eigene Zukunft immer fragen, welche Fähigkeiten, Neigungen, Talente und Interessen sie wirklich hätten, wenn sie Entscheidungen für die Zukunft treffen.


Die letzte Rede des Tages wurde von Schülersprecher Florim Seciri gehalten, der auf die immense Bedeutung eigener Entscheidungen im Leben einging, jedoch andererseits dazu aufrief, nicht einfach nur Angst vor eben diesen Momenten im Leben zu haben, sondern wahrzunehmen, dass man einen freien Willen habe.
Somit bleibt den Absolventen nun, ihre eigenen Entscheidungen für die Zukunft, für die weitere Spur ihres Lebens zu treffen. Es ist Ihnen zu wünschen, dass sie nun, eben äußerst gut gerüstet mit Ihrem Abschluss der Beruflichen Oberschule, ‚On Line‘, also auf der selbstgewählten Spur in die Zukunft vorankommen können, hoffentlich aber nicht nur ‚online‘, sondern in echter, bewusster Präsenz im Leben.
Hier die Interviews der drei Absolvent, die jeweils den besten Notendurchschnitt der Schule (1,1) erreicht haben und Interviews von Schülerinnen, die beispielhaft zeigen, wie viel Engagement viele SchülerInnen an der Schule gezeigt haben.
Jahrgangsbeste und Beispiele für besonderes Engagement an der BO Wasserburg:
Sophia Schuhbauer, Fachoberschule 12 Sozialwesen, Schnitt 1,1 (Fachabitur) aus Grafing

Kristina Geißinger, Fachoberschule 13 Wirtschaft, Schnitt 1,1 (fachgebundene Hochschulreife) aus Pfaffing

Josef Bierwirth, Berufsoberschule 13 Technik, Schnitt 1,1 (allgemeine Hochschulreife) aus Rechtmehring

Adrian Leißner, Gottesdienstteam
Ich engagiere mich für den Gottesdienst, der ein wichtiger, abrundender Bestandteil der gesamten Abschlussfeier ist. Ich bin zwar Atheist, trotzdem engagiere ich mich hierfür, da es für viele wichtig ist und jede Hilfe gebraucht werden kann. Außerdem ist es schön, da man somit auch nach seinen eigenen Vorstellungen mitgestalten kann. Das Motto „OnLine – Der Spur folgen“ entstand in der immer freundlichen, lockeren und effizienten Zusammenarbeit des Schülerteams um Frau Hansen, welche mit viel Herzblut dabei war. Das Motto bezieht sich sowohl auf den Onlineunterricht, als auch generell auf den Weg jedes Einzelnen, der nun folgt. Dieses Schuljahr war durch die Coronamaßnahmen oft verwirrend und der Onlineunterricht bei aller Professionalität der Durchführung doch nicht eins zu eins ein Ersatz für Präsenzunterricht. Jedoch, die Lehrer an der BO Wasserburg haben ihr Bestes gegeben und die Schüler haben es auch versucht.
Andrea Zimmermann, SMV

Ingeborg Huber
Schaufenster



Ein sehr übersichtlicher Bericht über die Bildungsmöglichkeine und die erzielten Lernerfolge der Abiturenten an der BOS/FOS.
Diese Schule kann man nur bestens weiter empfehlen.