Morgen geht es wieder los: Die Schäffler starten ins vorletzte Schäffler-Wochenende. Von Freitag bis Sonntag stehen insgesamt 17 Auftritte auf dem Programm. Heute und kommenden Donnerstag gibt’s dazu bei uns noch eine kleine Schäfflertanzkunde für unsere Leser. Irene Kristen-Deliano, die Wasserburger Stadtführerin und „Stadtentdeckerin“ sowie Autorin des neuen Schäffler-Romans „Der Reifenschwinger“, begibt sich auf Spurensuche. Hier unser Teil 7:
Das Changieren. Dieser Tanzabschnitt bringt die große Freude über den Sieg gegen die Peste zum ausdruck. Jeder nimmt das Leben wieder in die eigene Hand. Man begrüßt im Vorbeitanzen den Anderen, der ebenfalls der Pest entronnen ist.
Beim Reifentreiben auf das Fass – im Rhythmus des Zweier-Taktes – wird gezeigt, dass zur wiedergewonnenen Lebensfreude auch die Arbeit und der Alltag gehören.
Eine Touristenattraktion – die Schäffler
Wer kennt es nicht, das Glockenspiel am Münchner Rathaus. Zum einen wird hier die Vermählung Herzog Wilhelms V. mit Renata von Lothringen (1568) dargestellt, zum anderen ist eine Sequenz des Schäfflertanzes zu sehen. Die 32 bunt bemalten Figuren haben viele Zuschauer, doch die wenigsten kennen die Bedeutung dieser Szenen. Nur drei Gehminuten vom Marienplatz entfernt ist die Schäfflerstraße. Wer dort seinen Blick hebt, wird an ein paar Hausecken Schäfflerfiguren sehen: Einen Tänzer mit seinem Buchsreifen und der Reifenschwinger ist gleich zweimal dargestellt.
Übrigens: Auch Wasserburg hat alle sieben Jahre einen Schäfflerplatz. Am Eck vom Ofenbauer Schweigstetter weicht dann das Schild „Salzsenderzeile” für ein paar Wochen. Erst am Aschermittwoch ist es wieder dort zu finden. Alles natürlich mit Genehmigung der Stadt.