Bürgerinitiativen warnen vor Planungen zur Hochgeschwindigkeitsstrecke durch das Inntal
Die Protestbereitschaft geht weiter: Der Widerstand gegen den überflüssigen Brenner-Nordzulauf laut der Organisatoren ein Marathon mit großem ehrenamtlichen Engagement. Der bundesweite Zusammenschluss von Bürgerinitiativen zum „Aktionsbündnis Bahn Bürgerinitiativen Deutschland“ (ABBD) stärke den gemeinsamen Widerstand erheblich, betonen die Verantwortlichen.
Am vergangenen Samstag, 14. Januar, haben sich Vertreter der Bürgerinitiativen von Grafing bis Kufstein im Bereich der geplanten Inn-Brücke getroffen, um die bundesweite Mahnfeueraktion des ABBD solidarisch zu unterstützen. Diese Solidaraktion diente nach Auskunft der Gruppenvertreter auch der Planung weiterer Aktionen, mit denen Bürger, Wirtschaft und Politik über die Unsinnigkeit der Neubaustrecke informiert werden sollen. Von den Gegnern heißt es, dass eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke keine Probleme des Güterverkehrs löse, sondern wertvolle Natur und Kulturflächen zerstöre.
Weiter aktiv bleiben
Als nächste Aktion ist für März eine Markierung des geplanten Streckenverlaufs zwischen Grafing und Kufstein mit über 1.000 „Mahnstäben“ geplant, um allen Menschen in der Region die Dimension der Naturzerstörung durch die gewaltigen Beton-Bauwerke zu verdeutlichen.
In einer Mitteilung dazu werden die Klimaziele der Bundesregierung angemahnt und eine deutliche Verbesserung gefordert.
Der Brennerdialog setze sich darum für eine sinnvolle Verkehrspolitik mit umgehender Verkehrsverlagerung auf die bestehenden Schienenwege zwischen München und Kufstein ein, betonen die Protestorganisatoren.
Die bestehende zweigleisige Bahnstrecke zwischen München und Kufstein könne schon heute problemlos mehr Güterverkehr sowie wie einen besseren Personennahverkehr leisten. Allerdings müssten hierzu Engpässe beseitigt, das elektronische Zugleitsystem ETCS und ein Lärmschutz nach Neubaustandard installiert werden, wird in der Erläuterung aufgelistet. Hierfür haben die Bürgerinitiativen schon frühzeitig eine Studie durch einen erfahren Verkehrsexperten erstellen lassen, der die Machbarkeit detailliert aufzeige.
Durch schnelle Beseitigung der kritischen Engpässe und Einführung einer Streckenmaut könne der Güterverkehr über die Brennerautobahn schnell reduziert und die Belastungen durch die Lkw-Blockabfertigungen gestoppt werden, sind sich die Aktionsverantwortlichen sicher.
Die geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke durch das Inntal sei laut Protestinitiativen nach Stuttgart 21 ein weiteres unsinniges Großprojekt, das am Bedarf vorbeigeplant werde, Milliarden verschwende und frühestens in 20 bis 30 Jahren wirksam wäre.
Foto: Brennerdialog
Kann denn in diesem Land eigentlich noch irgendwas – egal ob Großprojekt oder nur ein Mobilfunkmast – realisiert werden ohne sofort eine Bürgerinitiative oder andere Protesthansl auf den Plan zu rufen? Langsam werden wir echt zum Gespött der restlichen Welt.
So einen Kommentar kann leider nur jemand schreiben, der nicht von dieser Situation betroffen ist oder keinen Grundbesitz in dieser schönen Region hat!!!
Liebe Irmi, es ist immer irgendjemand betroffen, wenn etwas gebaut wird oder auch nicht gebaut wird. Das lässt sich nicht vermeiden. Wird nicht mehr Güterverkehr auf die Schiene verlagert, dann wird der Verkehr auf den Straßen weiter zunehmen. Das ruft dann wieder die Anwohner von Straßen und Autobahnen auf den Plan. Sollen dann die Straßen dem gesteigerten Verkehrsaufkommen angepasst werden, dann geht es an dieser Stelle wieder rund mit Protesten, Mahnwachen und weiß der Teufel was.
Dass für einen solchen Trassenbau auch Landschaft „verbraucht“ wird lässt sich nicht ändern. Auch wenn es eine Tunnellösung gibt, dann muss dieser Tunnel auch irgendwie unter die Erde. Auch da müssen Baustellen eingerichtet werden und muss Material und Aushub zwischengelagert werden.
Vom Trassenbau bin ich tatsächlich nicht persönlich betroffen. Grundsätzlich bin ich aber sehr wohl dazu bereit meine eigenen Interessen ein gutes Stück weit zurückzustellen und ggf. auch Einschränkungen in meiner persönlichen Lebensweise zu akzeptieren wenn es der Allgemeinheit dienlich ist.
„… Überflüssiger Brenner Nordzulauf…“
Na wenn das die „Experten“ sagen.
Einfach sein lassen und immer auf die Tiroler schimpfen, wenn die mal den LKW-Verkehr regulieren.
Und bei den Mahnfeuern bitte drauf achten, dass nicht unnötig CO2 und Licht emittiert und die Nachtruhe der Tiere nicht gestört wird.
Last Generation and FFF, bitte übernehmen
Wenn man sich die Entwicklung bei uns anschaut, so befassen wir uns oftmals stärker mit der Frage, warum etwas nicht geht (oder gehen darf), statt mit der Frage, was wir tun können, damit etwas geht. Oder um es anders zu formulieren: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Nehmen wir das aktuelle Beispiel Lützerath, was ist geblieben von der Demo? Ein großer Haufen Müll, den die dort hingereisten Demonstrierenden hinterlassen haben. Die Welt ist damit immer noch nicht gerettet.
„Die Welt ist damit immer noch nicht gerettet“.
Aha. Dann etwa mit einer Hochleistungstrasse, die frühestens in den 2040ern fertig sein wird (und das nicht aufgrund der Proteste!) und deren baubedingter CO2-Ausstoß in diesem Jahrhundert nicht mehr kompensiert werden kann (auch LKWs werden dann emissionsarm fahren)?
Seit Jahren heißt es: „Güter auf die Schiene“ und was passiert: nichts. Keine höhere LKW-Maut, kein Dosiersystem auf deutscher Seite, keine Deckelung der Durchfahrtsrechte. Neue Bahn-Infrastruktur allein verlagert keinen einzigen LKW! Und wieviele Menschen werden bereit sein, künftig mit der U-Bahn nach Italien zu reisen?
Wie viele Menschen werden bereit sein, künftig mit der Bahn nach Italien zu reisen?
Aha. Dann also munter weiter mit dem Auto, wir zahlen ja auch keine Maut – zumindest in Deutschland.
Wir können ja z.B. unsere Länderfinanzausgleichszahlungen nach Berlin erhöhen, und die Projekte bei uns ganz einstellen. Ob es dann besser wird?
Bitte korrekt zitieren:
„Wieviele Menschen werden bereit sein, künftig mit der U-Bahn (!) nach Italien zu reisen?“
Neubaustrecken sind im Übrigen nicht Ländersache, sondern sie werden vom Bund finanziert. Wie auch immer: Die für einen Neubau notwendigen rund zehn Milliarden sind unsere Steuergelder.
Überflüssig sind diese Demos – der Nordzulauf ist wichtiger denn je. Dieses Land soll endlich aufwachen und darüber nachdenken weshalb die Infrastruktur so unglaublich marode ist. Entwicklungsland sind wir was die Bahn-Infrastruktur betrifft – dank unserer glorreichen „Umweltschützer“ welche gegen die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene sind …. eine Farce ist das
Wir haben einen funktionierenden Nordzulauf, und auf der Bestandsstrecke sind Kapazitäten frei.
Die begrenzten Finanzmittel sollten statt in einen unnötigen Neubau in die Sanierung der bestehenden maroden Infrastruktur und in besseren Lärmschutz an der Bestandsstrecke investiert werden.