Drei Tage stand Edling jetzt im Zeichen des Kirtavereins - Traditionell nach altem Brauch - Unsere Bilder

Stolz trug die Marlene das Vereinstaferl vorne weg: Drei Tage stand Edling jetzt im Zeichen des Kirtavereins. Traditionell nach altem Brauch – und endlich nach zwei Jahren Pandemie-Pause – durfte wieder gefeiert werden. Und zwar erstmals an neuem Ort: Dem Festplatz am Bahnhof, da der jahrelange Standort am einst so aufwendig vom Verein hergerichteten „Zenzn-Stadl“ leider nicht mehr zur Verfügung stand.

Keine Mühen hatten sie im Vorfeld gescheut: Das Vorstands-Team um Werner Gottwald (im Bild oben links) und Martin Bacher (rechts) – mit ihren zahlreichen, so fleißigen Helfern aus dem Verein. Um alles für schöne Festtage bestens vorzubereiten. Tagelang und von Null weg sozusagen an dem neuen Platz. Sichtlich erleichtert waren deshalb auch Beide dann beim Festzug.

Nach dem so gelungenen Weinfest (wir berichteten bereits) folgte traditionell der Kirta-Festsonntag. Jedes Alter war vertreten – vom Kleinstkind bis hin zum Senior kamen die Bürger zum Feiern zusammen.

Fotos: Renate Drax

Manche von vor allem außerhalb Edlings wundern sich vielleicht, warum der Kirtaverein Edling stets am ersten August-Wochenende seine Kirta feiert, wo doch alle andern im Oktober feiern. Der Kirta ist aber ganz ursprünglich das Fest des Namenspatrons der jeweiligen Kirche. Die Edlinger Pfarrkirche Cyriakus feiert am 8. August ihren Namenstag. Für die ländliche Bevölkerung war die Kirta eines der wichtigsten Feste im Jahr bei Musik, Tanz, gutem Essen und natürlich auch beim Bier die Mühen des Alltags zu vergessen.

Doch auf einmal waren es so viele Kirtafeiern, dass man damals droben in München über Maßnahmen nachdachte, das Volk zu bändigen. König Ludwig II war es 1868, der dann das Gesetz erließ, dass fortan alle Kirtafeiern des Landes an ein und demselben Tag – dem dritten Sonntag im Oktober – stattfinden sollen. Während die Oberpfalz und Franken um 1970 herum von dieser Regelung mehr und mehr abwichen, hält sich das Gesetz im südlichen Freistaat bis heute.

Der Edlinger Kirtaverein macht hier bei uns die Ausnahme – und feiert, wie’s der alte Brauch ist.

Es gibt ihn nun seit über 14 Jahren, genau so lange stehen Martin Bacher und Werner Gottwald mit Kassier Manfred Rosenauer auch schon unermüdlich an der Spitze des Vereins, der mittlerweile über 200 Mitglieder zählt. Man möchte das bayerische Brauchtum, seine ursprünglichen Traditionen und den bodenständigen, gesellschaftlichen Zusammenhalt von Jung und Alt erhalten, unterstützen und weiter fördern … 

Der schöne Erfolg, die Begeisterung und Freude an den vergangenen drei Tagen sprechen für sich – siehe auch unsere Bilder weiter unten.

Foto unten: Mit 92 Jahren einer der ältesten Festbesucher – Sebastian Bacher sen. aus Edling hier auf dem Weg zum Fest – während ein junges Feuerwehr-Mitglied gerade hilft, die Straße für den Festzug abzusperren.

… und auch die Jüngsten hatten ihre große Freude. Wie hier beim Kirta-Hutschn: Der Nachwuchs unter den Festbesuchern …

Den feierlichen Gottesdienst am Kirtatag zu Ehren von Edlings Pfarrkirche St. Cyriakus zelebrierte Pfarrer Hippolyte Ibalayam mit berührenden Worten von Zusammenhalt, Ehrenamt, Freundschaft und Frieden – musikalisch umrahmt wurde die heilige Messe vom Kirchenchor (Foto) unter der Leitung von Gabi Loidl.

Anschließend führte der lange Festzug mit zahlreichen Fahnenabordnungen traditionell – und bei bestem Wetter – zum Festplatz am Bahnhof. Viele kulinarische Genüsse warteten bereits – für alle im Freien und im Festzelt.

Vom Steckerlfisch über Würstl-Spezialitäten bis hin zum Brathendl war die Auswahl groß. Nicht zu vergessen Kaffee und Kuchen sowie eigens frisch vor Ort Schmalzgebackenes.

De kloa Blasmusi (Foto) verstand es zudem einmal mehr, einen traditionellen, musikalischen Rahmen zu bieten.

Die Böllerschützen schossen ihr Salut, die Burschen und Madln vom Wasserburger Trachtenverein zeigten schneidig Schuaplattln und Dirndldrahn.

Gestern dann der feierliche Abschluss bis tief in die Nacht mit Kesselfleisch, Brotzeiten und zünftiger Ziach-Musi vom Sepp Krieger jun. aus Giglberg. Zudem traten auch noch die Goaßlschnalzer auf.

Hier unsere Bilder zum Edlinger Kirtafest 2022: