Nächsten Dienstag beginnt die Schule wieder - Mit vielen Fragen - Aktuelles aus der Pressekonferenz mit dem Kultusminister

Nächsten Dienstag beginnt die Schule wieder und es gibt so viele Fragen:

Die 3G-Regel und die neuen Quarantäneregeln, Luftfilter, Corona-Tests, das Impfen an Schulen und – allem voran – die zum Teil extrem gravierenden Lernrückstände? Wie laufen die Vorbereitungen für das neue Schuljahr? Was ist neu? Wo hakt es? Wie sehen die Corona-Regeln aus? Kultusminister Michael Piazolo informierte darüber am heutigen Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz.

Derweil ruft die bayerische Staatsregierung schon mal alle Urlaubsrückkehrer zum Ferienende im Freistaat zu einem Corona-Test auf. Gerade nach der Rückkehr aus dem Urlaub gelte: Die Tests seien die Augen im Kampf gegen das unsichtbare Virus.

Nur durch breites Testen könne man Infektionen erkennen und die Infektionsketten so früh wie möglich unterbrechen, so der Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Sein Appell an alle Familien: Lassen Sie sich und Ihre Familie deshalb jetzt noch einmal testen, bevor Sie nach den Ferien wieder in Ihren Beruf zurückkehren und Ihre Kinder zur Schule oder in die Kita schicken.

Angesichts steigender Inzidenzen in einer vierten Welle wird auch das anstehende Schuljahr erneut stark durch die Corona-Pandemie geprägt sein. Kultusminister Michael Piazolo erklärte, dass etwa 90 Prozent aller Lehrkräfte geimpft seien in Bayern – die ungeimpften Lehrer müssten sich testen, um Unterricht halten zu können.

Präsenzunterricht habe im neuen Schuljahr oberste Priorität. Es werde pauschal keinen Distanzunterricht ab einer bestimmten Inzidenz oder Hospitalisierungsrate mehr geben. Noch mehr Bildungsrückstände also sollen verhindert werden …

Damit der Schulunterricht bestmöglich durchführbar werde, gelte ab kommenden Dienstag – dem ersten Schultag – in allen Schulen bis mindestens 1. Oktober eine Maskenpflicht am Platz.

In der ersten Schulwoche werde es an den Grundschulen noch die Selbsttests wie bisher geben – erst ab dem 20. September werde es die sogenannten Lolli-Tests für alle Grundschüler geben.

An weiterführenden Schulen sind drei Schnelltests pro Woche geplant.

Man tue alles dafür, dass die Schulen ein sicherer Ort seien, so der Kultusminister.

Über Quarantäne werde – wie bereits berichtet – im Einzelfall entschieden.
Gibt es einen positiven Corona-Fall in einer Klasse, heiße das nicht, dass alle Schülerinnen und Schüler direkt in Quarantäne müssen. Es komme auf den Einzelfall an.

Eine angeordnete Quarantäne gelte dann für nur noch fünf Tage.

Wenn der Klassenraum mit Luftfiltern ausgestattet sei, sei es sogar möglich, dass nicht-infizierte Kinder gar nicht in Quarantäne müssen.

Die Ausstattung aller Klassen mit Luftfiltern sei allerdings noch nicht so weit vorangeschritten, wie man zunächst gehofft hatte, sagte der Minister. Das laufe mancherorts wegen der Urlaubszeit auch jetzt erst an …

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft blickt kritisch auf das neue Schuljahr. Das Problem Lehrkräfte-Mangel sei das gleiche wie im vergangenen Schuljahr. Die Belastungen für die Lehrerinnen und Lehrer seien weiterhin zu hoch.

Außerdem brauche es dringend mehr Förderbedarf für die Schüler. Es brauche Zeit, Raum und Ressourcen für eine individuelle Förderung. Kleine Lerngruppen, unterrichtsbegleitende und langfristige Fördermaßnahmen seien unter anderem das, was in den kommenden Wochen und Monaten nötig sei.

 

Quelle BR